Auf einem Treffen einer Wirtschaftsvereinigung in Nashville sagte Powell, dass man mit der Zeit wieder zu einer eher neutralen Geldpolitik zurückkehren werde, sofern sich die Wirtschaft weitgehend wie erwartet entwickle. Eine neutrale Geldpolitik bedeutet, dass die US-Notenbank die Wirtschaft weder stimuliert noch bremst.

Der EUR/USD-Kurs, der im Tagesverlauf zeitweise über 1,12 notiert hatte, gab in der Folge nach und steht aktuell bei 1,1130. Das Duo USD/CHF notiert derweil bei 0,8470, nachdem es am frühen Morgen noch nahe an der 0,84er-Marke gestanden hatte. Das EUR/CHF-Paar tritt bei Kursen von 0,9427 mehr oder weniger auf der Stelle.

Im Blick standen ausserdem Preisdaten. So hatte sich in wichtigen Mitgliedsstaaten der Eurozone die Inflation abgeschwächt. Sowohl in Deutschland als auch in Italien ging der Preisauftrieb im September zurück. Bereits in der vergangenen Woche war die Inflation in Frankreich und Spanien deutlich gefallen. An diesem Dienstag werden die Zahlen für den gesamten Währungsraum veröffentlicht. Hier wird mittlerweile fest mit einem Rückgang der Inflationsrate unter das Ziel der EZB von zwei Prozent gerechnet.

«Angesichts der schwachen Konjunkturdaten kommt die Europäische Zentralbank unter Druck, ebenso wie die US-Notenbank, die Zinsen schneller zu senken», kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. «Die EZB braucht aber nicht in Zinssenkungspanik zu verfallen, da ihre Leitzinsen bereits deutlich unter den US-Zinsen liegen.»

Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, hatte am Nachmittag in Brüssel vor dem EU-Parlament gesagt, dass die jüngsten Entwicklungen die Zuversicht gestärkt hätten, dass die Inflation rechtzeitig zum Zielwert zurückkehren werde. Sie bezog sich damit ausdrücklich auf die jüngsten Inflationsdaten. «Wir werden dies bei unserer nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigen», sagte Lagarde.

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(AWP)