«Die Konjunkturerwartungen für Deutschland stehen unter dem Eindruck des Trump-Sieges und des Ampel-Aus», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. «Die Erwartungen sinken in der aktuellen Umfrage, wobei dies insbesondere auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl zurückzuführen sein dürfte.» Wambach sieht jedoch auch Hoffnungszeichen: «In den letzten Tagen des Umfragezeitraums mehren sich jedoch auch optimistischere Stimmen zum wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland durch die Aussicht auf vorgezogene Neuwahlen.»

Die bereits sehr niedrige Bewertung der Konjunkturlage verschlechterte sich im November weiter. Der entsprechende Wert fiel um 4,5 Punkte auf minus 91,4 Zähler. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf minus 85,0 Punkte gerechnet.

«Die ZEW-Umfrage für den Monat November bestätigt, dass die Verbesserung in den Konjunkturerwartungen vom Oktober noch mit Vorsicht zu geniessen war», kommentierte Robin Winkler, Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank. «Allerdings wurde die Umfrage in der vergangenen Woche erhoben, das heisst zu einem Zeitpunkt höchster politischer Unsicherheit in den USA und in Deutschland.» Der «kleine Rückprall» hätte daher noch höher ausfallen können, schreibt Winkler.

Die Entwicklung in der Eurozone war ähnlich wie in Deutschland. Der Erwartungsindikator fällt um 7,6 Punkte auf 12,5 Punkte. Der Lageindikator fällt um 3,0 Punkte auf minus 43,8 Punkte.

Die Renditen deutscher Staatsanleihen gaben nach den Daten etwas nach. Der Euro weitete zum US-Dollar seine vorherigen Verluste aus. Der Dax bewegte sich kaum./jsl/stk

(AWP)