Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten nur ein Umsatzplus von 0,4 Prozent im Monatsvergleich erwartet. Nach der schwachen Umsatzentwicklung in den Sommermonaten seien die Erlöse «viel stärker ausgefallen, als wir erwartet haben», heisst es in einer Einschätzung des britischen Analysehauses Pantheon Macroeconomics.

Im Jahresvergleich stieg der Umsatz im Oktober nominal um 2,6 Prozent. Real gab es hingegen ein Minus von 0,1 Prozent. Die Differenz spiegele das gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider, heisst es in der Mitteilung des Bundesamtes.

Die Auswirkungen des höheren Preisniveaus zeigte sich besonders im Lebensmittelhandel. Dort sanken die Umsätze in der Jahresfrist real um 1,6 Prozent, einschliesslich Preiserhöhungen legten sie dagegen um 4 Prozent zu. Die Preise für Nahrungsmittel sind in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich stark gestiegen. Seit dem Tiefpunkt im Dezember 2022 hat aber auch das preisbereinigte Geschäft im Lebensmittelhandel um 2,4 Prozent zugelegt.

Das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln wie Textilien, Büchern oder Möbeln verbuchte im Oktober ein reales Umsatzplus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der preisbereinigte Umsatz des Internet- und Versandhandels lag dagegen um 1,2 Prozent unter dem Niveau des Oktobers 2022. Gegenüber dem Vormonat gab es ein Plus.

Mittlerweile gebe es die Hoffnung, dass der private Konsum zu einer «kleinen Stütze» der deutschen Wirtschaft werde, sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Seiner Einschätzung nach «keimt die Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nicht erneut schrumpft, sondern lediglich stagniert»./jkr/mar/mis

(AWP)