Im vergangenen Jahr hat der rekordhohe Krankenstand in Deutschland die Pharmaindustrie gestützt. Der Umsatz der Branche fiel zwar zum Vorjahr um 4,3 Prozent. Jedoch hätten sich die Erlöse im Inland nach der Corona- Sonderkonjunktur lediglich normalisiert. Gegen Jahresende habe der Umsatz angezogen, hiess es, «nicht zuletzt wohl auch aufgrund eines höheren Bedarfs infolge des hohen Krankenstands».
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatte zuletzt von einem Rekord-Krankenstand in Deutschland gesprochen. Beschäftigte fehlten 2023 nach Angaben der Krankenkasse DAK-Gesundheit im Schnitt 20 Tage im Job. Grund waren demnach vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe.
Für dieses Jahr rechnet der vfa damit, dass der Umsatz der Pharmabranche um 2,0 Prozent wächst und 2025 um 1,8 Prozent. «Der Aufwärtstrend setzt sich fort», sagte VFA-Chefvolkswirt Claus Michelsen. Die Produktion soll ferner nach einem Minus von 3,5 im vergangenen Jahr 2024 um 2,1 Prozent wachsen. 2025 soll es dann um 1,7 Prozent nach oben gehen. Auch der Beschäftigungsaufbau werde sich fortsetzen, während das Abflauen der Inflation wieder mehr Investitionen ermögliche.
Verband: Milliardeninvestments sprechen für Deutschland
Der Optimismus in der Branche mit rund 128 000 Beschäftigten kehre zurück, erklärte der VFA und lobte die Pharmastrategie der Bundesregierung, die die unter anderem mit schnelleren Zulassungsverfahren und unbürokratischeren Genehmigungen die Arzneiforschung stärken will.
Entscheidungen zum Bau von Produktionsstätten in Deutschland zeugten von Vertrauen in den Standort, erklärte der vfa. So errichtet der US-Konzern Eli Lilly mit einer Milliardeninvestition ein neues Werk im rheinland-pfälzischen Alzey, wo Mittel gegen Diabetes und Übergewicht produziert werden sollen. Und der Schweizer Pharmakonzern Roche hat angekündigt, im bayerischen Penzberg rund 600 Millionen Euro in den Bau eines neuen Produktionszentrums für Diagnostika zu investieren./als/DP/jha
(AWP)