Ausschlaggebend für den Dämpfer waren Grossaufträge. Ohne die Berücksichtigung der Grossaufträge seien die Auftragseingänge im April um 2,9 Prozent höher als im März ausgefallen, hiess es in der Mitteilung des Bundesamtes.

Allerdings fiel auch die Entwicklung im Vormonat März deutlich schlechter aus als bisher bekannt: Nach neuen Zahlen gingen die Industrieaufträge um 0,8 Prozent zurück, nachdem zuvor ein Dämpfer um 0,4 Prozent gemeldet worden war.

In einer Stellungnahme sprach das Bundeswirtschaftsministerium von einem «Negativtrend», der seit Beginn des Jahres anhalte und sich zuletzt abgeschwächt habe. Zudem wurde auf eine geringere Nachfrage vor allem aus dem Inland hingewiesen, während die Aufträge aus dem Ausland in etwa stagnierten.

In den einzelnen Bereichen der Industrie zeigte sich eine sehr uneinheitliche Entwicklung: Deutlich weniger Bestellungen gab es im sonstigen Fahrzeugen (Flugzeuge, Schiffe, Züge). Hier meldete das Bundesamt für April einen Rückgang um 15,4 Prozent im Monatsvergleich. Dagegen habe es in der deutschen Autoindustrie einen Zuwachs um 4,1 Prozent gegeben.

«Die April-Zahl ist für sich genommen keine Katastrophe, denn es war nur ein Mini-Rückgang», kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Ohne Grossaufträge wäre sogar ein deutliches Plus erzielt worden. Die Daten würden aber auch zeigen «wie schwer sich die Konjunktur derzeit tut, wieder Tritt zu fassen», sagte Niklasch.

Ganz ähnlich äusserte sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank: «Da die Neubestellungen schon seit mehr als zwei Jahren schwach auf der Brust sind, wird sich die deutsche Wirtschaft nicht rasch erholen.»/jkr/bgf/jha/

(AWP)