«Wenn Unternehmen zunehmend ins Ausland abwandern, weil hohe Energiekosten, lähmende Bürokratie und eine steigende Steuerlast ihnen hierzulande die Luft abschnüren, ist das ein gefährliches Signal», sagte DIHK-Aussenwirtschaftschef Volker Treier.
Die Ergebnisse kommen mitten in den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD. In ihrem Sondierungspapier hatten die Parteien Entlastungen für Unternehmen versprochen. So sollen die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmass gesenkt und Netzentgelte halbiert werden.
Daneben soll überbordende Bürokratie abgebaut werden. Union und SPD hatten sich zudem mit den Grünen auf Änderungen des Grundgesetzes für milliardenschwere Ausgaben für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz geeinigt. DIHK-Präsident Peter Adrian forderte danach wirtschaftspolitische Weichenstellungen: «Unternehmen brauchen mehr Freiheit, weniger Kosten und schnelleres Verwaltungshandeln.»
DIHK: In Deutschland Investitionsbereitschaft schwach
«Wir stehen an einem Wendepunkt: Deutschland verliert als Investitionsstandort rapide an Boden», so DIHK-Aussenwirtschaftschef Treier. Traditionell dienten Auslandsinvestitionen lange Zeit vor allem der Markterschliessung. Diese Motivation bleibe relevant, liege aber mit 30 Prozent nur noch auf dem langjährigen Durchschnittsniveau.
Die Eurozone bleibe mit 64 Prozent der Nennungen zwar die wichtigste Region für Investitionen, doch Nordamerika gewinne weiter an Attraktivität. Der Anteil der Unternehmen, die dort investieren wollen, steige von 45 auf 48 Prozent.
In Deutschland sei die Investitionsbereitschaft schwach. Zwei von fünf Unternehmen in der Industrie wollten ihre Investitionen verringern./hoe/DP/stk
(AWP)