Diesmal schlugen zusätzlich Rechtsrisiken in Polen negativ zu Buche. So legte die Bank nach Angaben vom Dezember etwa 300 Millionen Euro zurück.
Die Aktionäre der Deutschen Bank sollen unterdessen nicht darben. So will die Bank die Dividende von 45 Cent auf 68 Cent je Aktie anheben. Zudem stellte das Management einen weiteren Aktienrückkauf über 750 Millionen Euro in Aussicht.
Am Finanzmarkt kamen die Neuigkeiten zunächst schlecht an. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate verlor die Deutsche-Bank-Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vorabend rund 4 Prozent an Wert.
Vorstandschef Christian Sewing zeigte sich unterdessen zuversichtlich, dass die Bank ihre Rendite auf das materielle Eigenkapital 2025 wie geplant auf mehr als 10 Prozent steigert. Im vergangenen Jahr lag sie mit 4,7 Prozent nicht einmal halb so hoch. Die Erträge sollen im laufenden Jahr weiterhin auf rund 32 Milliarden Euro wachsen.
Nicht ganz halten kann der Vorstand hingegen seine Pläne zur Kostensenkung. Bisher sollten die Kosten im Jahr 2025 weniger als 62,5 Prozent der Erträge aufzehren. Jetzt sollen es nur noch weniger als 65 Prozent sein. Im vergangenen Jahr verschlechterte sich die Kosten-Ertrags-Relation wegen der Sonderbelastungen sogar von 75 auf 76 Prozent.
Abseits der Sonderbelastungen lief es für die Deutsche Bank 2024 allerdings gar nicht schlecht. Zwar legte sie gut 1,8 Milliarden Euro für drohende Kreditausfälle zurück und damit rund 300 Millionen mehr als im Vorjahr. Allerdings wuchsen die Erträge um 1,2 Milliarden auf 30,1 Milliarden Euro und machten die höhere Risikovorsorge mehr als wett.
Während der Vorsteuergewinn der hauseigenen Unternehmensbank 2024 um mehr als ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro einbrach, ging es in den übrigen Sparten teils kräftig aufwärts. So verdiente die Investmentbank mit gut 3,3 Milliarden Euro fast 80 Prozent mehr als im Vorjahr, und die Privatkundenbank einschliesslich der Postbank steigerte ihr Ergebnis um 16 Prozent. Die Fondstochter DWS steuerte 60 Prozent mehr bei als noch 2023.
Aufgezehrt wurden die Zuwächse von der Entschädigung für frühere Aktionäre der Postbank. Dafür legte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr letztlich 900 Millionen Euro zurück. Frühere Postbank-Aktionäre hatten darauf geklagt, dass die Deutsche Bank ihnen einen höheren Preis für ihre Anteile hätte zahlen müssen. Denn sie habe schon vor der Mehrheitsübernahme der Postbank faktisch die Kontrolle über das Bonner Institut gehabt. Das Oberlandesgericht Köln gab ihnen letztlich in vollem Umfang Recht./stw/ben/ngu/stk
(AWP)