Am 5. November 2015 hatte eine Schlammlawine den Ort Bento Rodrigues nahe der Stadt Mariana zerstört, 19 Menschen starben. Der Dammbruch im Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerkes im Bundesstaat Minas Gerais hatte die Katastrophe verursacht. Rund 40 Millionen Kubikmeter giftige Abwässer waren infolge in den Rio Doce gelangt und verseuchten Hunderte Kilometer des Flusses.

Die Mine wurde von dem Bergbauunternehmen Samarco betrieben, einem Joint Venture zwischen dem brasilianischen Konzern Vale und der britisch-australischen Rohstofffirma BHP . Die brasilianische Staatsanwaltschaft erhob 2016 Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen 21 führende Angestellte von Samarco. Alle beteiligten Unternehmen wurden laut «G1» freigesprochen, ebenso sieben Personen - darunter auch Ricardo Vescovi, Präsident von Samarco zum Zeitpunkt des Dammbruchs.

Gegen die Bergbaukonzerne laufen nach der Umweltkatastrophe eine Reihe von Gerichtsverfahren. Vor rund drei Wochen erst hatte sich die Regierung mit den Bergbauunternehmen auf Entschädigungszahlungen in Höhe von 132 Milliarden Reais (etwa 21 Milliarden Euro) geeinigt. Die «Tragödie von Mariana» ging nach Regierungsangaben als grösste Umweltkatastrophe des Landes in die Geschichte ein./ppz/DP/he

(AWP)