Der Auftrag der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) blende «die entscheidende Zeit vor der Zuspitzung der Krise und die internationale Dimension aus», sagte der heute 74-Jährige in dem Interview weiter. Die PUK habe nur geschaut, was man national in den letzten Wochen anders hätte machen können.

Dabei habe Corona die Welt zu Beginn der 2020er-Jahre an den Rand einer Finanzkrise gedrängt gehabt. Deshalb sei die Situation äusserst gefährlich gewesen. «Wir mussten alles daransetzen, eine internationale Finanzkrise zu verhindern. Wenn man nur auf die Schweiz fokussiert und auf die letzten Wochen der CS, wird man dem nicht gerecht», so Maurer weiter.

Vorwürfe, er habe dem Bundesrat und insbesondere seiner Nachfolgerin, der heutigen Finanzministerin Karin Keller-Sutter, den Ernst der Lage im Vorfeld der Krise verschwiegen, wies der alt Bundesrat zurück: «Ich habe nichts verschwiegen, aber nur mündlich informiert. Ich würde es nochmals genau gleich machen und die ganzen Vorwürfe der PUK liebend gern nochmals entgegennehmen. Es war nötig. Und es war richtig. Denn es bestand die Gefahr, dass ein Crash der CS eine weltweite Bankenkrise auslösen könnte wie 2008.»

Er habe den Bundesrat immer über alles informiert, was er selbst gewusst habe, so Maurer weiter. Allerdings nur mündlich, denn er traue der Verwaltung nicht. Die Gefahr eines Zusammenbruchs der CS aufgrund eines Leaks sei sehr gross gewesen. Dies hätte laut Maurer Folgen für den Schweizer Finanzplatz sowie ausländische Finanzplätze nach sich ziehen können. Dies habe man in dem PUK-Bericht «einfach ausgeblendet», sagte Maurer. Auch hätte der Bundesrat ohne Antrag der entsprechenden Organe keine Rechtsgrundlage für ein Eingreifen gehabt.

Bis anhin hatte Maurer zu dem am 20. Dezember des vergangenen Jahres veröffentlichten Bericht geschwiegen.

(AWP)