Dong sagte weiter, dass die chinesische Volksbefreiungsarmee «entschlossen und kraftvoll» handeln werde, um eine «taiwanische Unabhängigkeit» zu unterbinden. Indirekt griff der Verteidigungsminister auch die USA an, die Waffen an Taiwan verkaufen.

Äussere Kräfte würden in «Salamitaktik» das Ein-China-Prinzip immer mehr aushöhlen, Taiwan-bezogene Gesetze schmieden, Waffen an Taiwan verkaufen und illegale offizielle Kontakte unterhalten. Diese «bösartigen Absichten» würden Taiwan in Gefahr bringen. China sei stets der friedlichen Wiedervereinigung verpflichtet, aber diese Aussicht werde von «taiwanischen Unabhängigkeitskräften» bedroht.

China hatte vor rund einer Woche eine gross angelegte Militärübung vor der Küste Taiwans abgehalten. Damit wollte die kommunistische Führung in Peking den neuen taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te davor warnen, eine formelle Unabhängigkeit Taiwans von China anzustreben.

China betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums, obwohl dort seit Jahrzehnten stets unabhängige und demokratisch gewählte Regierungen an der Macht sind. Peking hat bereits mehrmals damit gedroht, die mehr als 23 Millionen Einwohner zählende Insel mit militärischen Zwangsmitteln zu vereinen. Die USA haben dem Inselstaat im Verteidigungsfall Unterstützung zugesichert.

Der Shangri-La-Dialog gilt als wichtigstes sicherheitspolitisches Forum im indopazifischen Raum auf Ebene der Verteidigungsminister. Veranstalter ist das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS). Am Rande des Gipfels war Dong am Freitag zu einem Gespräch mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zusammengekommen.

(AWP)