«Ein funktionierender demokratischer Rechtsstaat ist eine grosse Errungenschaft, die wir verteidigen müssen», sagte der SP-Politiker am Donnerstagmorgen auf dem Hof Schüpberg im Berner Seeland. Dabei wandte er sich an Schweizerinnen und Schweizer sowie «Zugewanderte, Zugezogene und Zugewandte».

Als junger Mann hätte er nicht gedacht, dass er jemals als Bundesrat eine 1.-August-Rede halten würde, sagte der Justizminister vorweg. Den Rechtsstaat habe er damals eher als Problem gesehen.

Schlagartig geändert habe sich das, als sein WG-Mitbewohner in Haiti wegen seines politischen Engagements verhaftet und gefoltert worden sei. Angesichts dieser «himmelschreienden Ungerechtigkeit» habe er realisiert, dass der demokratische Rechtsstaat wesentlich zu unserer Freiheit beitrage.

Es geht nur zusammen

Gleichzeitig seien Freiheit, Möglichkeiten und Chancen nichts wert, würde man sie nicht nutzen, betonte Jans. Er forderte die rund 500 Anwesenden dazu auf, sich zu engagieren, Chancen zu nutzen und zu schaffen. «So, wie die ehemaligen Verdingkinder. Oder so wie die Frauen, die viel zu lange um ihre demokratischen Rechte kämpfen mussten.»

Die Demokratie sei so ausgestaltet, «dass es nur zusammen geht». Das Aufeinanderzugehen und die Suche nach Konsens würden die Schweiz ausmachen, sagte Jans. Diese politische Kultur sei wertvoll und es sei ihm wichtig, dass dazu mehr Sorge getragen werde.

(AWP)