Die Verträge für die bestehenden Reservekraftwerke in Birr AG, Cornaux NE und Monthey VS laufen Ende Frühling 2026 aus. Mit dem Ziel, ab 2026 neue Reservekraftwerke mit einer Leistung von 400 Megawatt unter Vertrag zu haben, führte das Bundesamt für Energie (BFE) eine öffentliche Ausschreibung durch.

Die Ausschreibung lief vom Juli 2023 bis im März. Das BFE erhielt fünf Offerten für eine Leistung von insgesamt 591 Megawatt, wie es mitteilte. Doch die offerierten Preise für die Anlagen seien zu hoch. Das BFE entschied deshalb, die Ausschreibung abzubrechen.

Es will stattdessen mit den Projektanten direkt verhandeln. Ziel ist es, die Kosten zu senken und die zeitliche Realisierbarkeit zu verbessern. Auf dieser Grundlage sollen freihändige Vergaben vorbereitet werden.

Gemäss dem Prinzip der Gleichbehandlung will das BFE mit allen Unternehmen sprechen, die Offerten eingereicht hatten. Aber auch neue Anbieter sind möglich. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Energie und Kommunikation (Uvek) wird dem Bundesrat in der zweiten Jahreshälfte die Eckwerte für das weitere Vorgehen vorlegen.

Gesetzliche Verankerung

Der Bundesrat hatte 2022 als Reaktion auf das Risiko eines Energiemangels und zur Stärkung der Versorgung im Winter eine Wasserkraftreserve eingeführt. Ergänzend hinzu kamen thermische Reservekraftwerke und gepolte Notstromgruppen.

Die rechtliche Grundlage dafür - die Winterreserveverordnung - läuft Ende 2026 aus. Die Wasserkraftreserve wird ab 2025 im Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien als Verpflichtung aufgeführt. Das Stimmvolk hatte dieses am 9. Juni angenommen.

Die thermischen Reservekraftwerke sollen ebenfalls gesetzlich verankert werden. Der Bundesrat überwies die entsprechende Botschaft am 1. März ans Parlament. Das Ziel von 400 Megawatt an thermischer Reservekapazität entspricht den aktuellen Empfehlungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom).

(AWP)