Die Dividendensumme für das Geschäftsjahr 2022 der hiesigen Börsenunternehmen stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent auf 52,6 Milliarden Franken. Die Aktienrückkäufe haben zudem mit 32 Milliarden Franken ein neues Rekordvolumen erreicht, wie der aktuellen Ausgabe der Finanzierungs- und Treasurystudie der Hochschule Luzern (HSLU) zu entnehmen ist.
Das schwierige Umfeld habe sich dabei aber negativ auf die Aktienkurse ausgewirkt, so die Studie. So verzeichnete der Swiss Performance Index SPI im vergangenen Jahr eine Rendite von minus 16,5 Prozent.
Weniger Fremdkapital
Das verzinsliche Fremdkapital bei den Unternehmen ist laut der Erhebung zum ersten Mal seit 2015 gesunken. «In den vergangenen Jahren war Geld sehr günstig und viele Unternehmen machten Gebrauch von attraktiven Kreditkonditionen», kommentiert Studienleiter Thomas Birrer den Befund. Mit den gestiegenen Zinsen sei die Kreditaufnahme nun teurer geworden und der Rückgang sei deshalb die «logische Folge».
Gleichzeitig nahm der Bestand an flüssigen Mitteln im vergangenen Jahr um fast 10 Prozent auf 110 Milliarden Franken ab. Die Liquiditätssituation sei damit aber immer noch «grundsätzlich komfortabel», so Birrer. Die Unternehmen verfügten zudem über mehr als 65 Milliarden Franken an fest zugesagten und noch nicht bezogenen Kreditlinien.
Zahl der börsenkotierten Unternehmen stabil
Weitgehend stabil geblieben ist im Untersuchungszeitraum die Anzahl der in der Schweiz kotierten Unternehmen. Die zunehmende Regeldichte stelle aber für viele Unternehmen zunehmend ein Hindernis dar, lässt sich Co-Autor Philipp Lütolf zitieren. So sei der Umgang mit den sich kontinuierlich ändernden Regeln sehr personal- und kostenintensiv.
Für eine Kotierung an der Börse wiederum spricht laut Lütolf der höhere Bekanntheitsgrad, den die Börsenkotierung gewähre. Dieser Grund habe wegen des Fachkräftemangels nochmals an Bedeutung gewonnen, zumal es für bekanntere Unternehmen einfacher sei, neue Mitarbeitende zu finden.
an/ra
(AWP)