Die Bitcoin-Anleger hatten Montagnacht zunächst geschockt auf die Meldung reagiert, dass die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump die angekündigten Strafzölle gegen wichtige Handelspartner tatsächlich einführen wird. Am Wochenende verhängten die USA Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China. Dies könnte Gegenmassnahmen der betroffenen Länder provozieren und zudem die Inflation in den USA wieder steigen lassen, was Unsicherheiten sowie Zinsängste schüren und so riskante Anlageformen wie Kryptowährungen belasten dürfte.
Am Nachmittag aber sorgte die Meldung für eine gewisse Entspannung, dass die USA die angekündigten Zölle gegen Mexiko vorerst für einen Monat aussetzen. Beide Länder trafen eine Reihe von Vereinbarungen, so werde Mexiko im Kampf gegen den Drogenhandel die Nordgrenze mit 10.000 Soldaten der Nationalgarde verstärken. Damit konnte der Bitcoin seine anfänglichen Verluste hinter sich lassen.
Für Schnäppchenjäger sei die jüngste Meldung eine willkommene Gelegenheit, um am Markt wieder Fuss zu fassen, schrieb Marktexperte Timo Emden von Emden Research. Preisjäger befänden sich derzeit auf der Pirsch und sorgten für einen temporären Stimmungswechsel.
Am Markt lautet Emden zufolge nun die Devise: «Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird.» Der Experte fuhr fort: «Anleger erkennen, dass sich Trump offensichtlich gesprächsbereiter zeigt als gedacht.» In diesem Zusammenhang dürften seinen zukünftigen Drohgebärden an Wirkung verloren haben.
Im Januar zur Amtseinführung von Trump war der Preis für einen Bitcoin noch bis auf einen Rekord von gut 109.000 Dollar gestiegen. Seit der Wahl von Trump zum US-Präsidenten im November hat der Bitcoin fast die Hälfte an Wert gewonnen. So versprach Trump, die Regulierungen für Kryptowährungen zu lockern. Ausserdem ist er für eine nationale Bitcoin-Reserve der USA./mis/jha/la/nas
(AWP)