Am Dienstag und in der vergangenen Nacht war der Bitcoin im Zuge einer breitangelegten Kursschwäche an den Finanzmärkten unter Verkaufsdruck geraten. Die Zuspitzung der geopolitischen Lage im Nahen Osten sorgte dafür, dass die Anleger einen Bogen um riskante Anlagen machten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land Vergeltung an.

Am Mittwoch zeigte sich beim Bitcoin jedoch eine Gegenreaktion, nachdem sich abgezeichnet hatte, dass die Marktreaktionen auf den iranischen Angriff eher begrenzt blieben. Nach Einschätzung des Marktanalysten Timo Emden von Emden Research bleiben die geopolitischen Risiken in den kommenden Tagen aber ein Unsicherheitsfaktor für den Handel mit dem Bitcoin. «Im Falle einer weiteren Eskalation des Konflikts droht ein Rutsch unter die psychologisch wichtige 60.000-Dollar-Marke», sagte Emden.

Auf der anderen Seite wird der Bitcoin nach wie vor von der Spekulation auf sinkende Zinsen gestützt. Da Kryptowährungen keine Marktzinsen abwerfen, verstärkt die Aussicht auf sinkende Leitzinsen durch grosse Notenbanken wie die US-Notenbank Fed oder die Europäische Zentralbank (EZB) die Nachfrage nach Bitcoins. Zuletzt hatte ein starker Rückgang der Inflation und Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf eine weitere Leitzinssenkung im Oktober hingedeutet.

Seit dem Rekordhoch im März bei knapp 74.000 Dollar kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu teilweise starken Kursbewegungen beim Bitcoin./jkr/jsl/stk

(AWP)