Der Umsatz kletterte im abgelaufenen Jahresviertel im Jahresvergleich um 15 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro, wie der MDax -Konzern am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) von 76 Millionen Euro legte auch dank des Sparkurses um 35 Prozent zu. Analysten hatten mit viel weniger gerechnet. Die entsprechende Marge erhöhte sich von 5,1 Prozent im Vorjahr auf 6,0 Prozent.

Unter dem Strich legte der Gewinn des Spezialisten für Planung, Errichtung, Wartung, Modernisierung und Automatisierung von Industrie- und Energieerzeugungsanlagen um 49 Prozent auf 55 Millionen Euro zu. Der Auftragseingang stieg auch dank des jüngsten Zukaufs um 31 Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro zu. Damit schwoll der Auftragsbestand auf 4,1 Milliarden Euro an.

Die im Juni angepassten Jahresziele wegen der Übernahme von Teilen des Industriedienstleisters Stork bestätigte der Vorstand. Er erwarte 2024 weiter eine operative Marge (Ebita-Marge) von fünf Prozent, betonte Unternehmenschef Schulz. Dies liegt in der Mitte der angepeilten 4,8 bis 5,2 Prozent. Im Vorjahr hatte die Marge 4,3 Prozent betragen. Der Umsatz soll 2024 auf 4,8 bis 5,2 Milliarden Euro steigen.

Da sich ein Teil der Kosten für Sparmassnahmen und Integration der Stork-Aktivitäten in das kommende Jahr verschieben, rechnet Bilfinger für 2024 nun mit einem freien Barmittelzufluss von 125 bis 165 Millionen Euro. Zuvor waren 100 bis 140 Millionen Euro auf dem Zettel gestanden.

Zum Fähranleger-Unglück im amerikanischen Bundesstaat Georgia im Oktober sagte Schulz: Die Ursache werde derzeit von den lokalen Behörden untersucht. Bilfinger habe diesbezüglich keine Rückstellung gebildet, denn es seien bislang keine Ansprüche an das Unternehmen herangetragen worden. Beim Einsturz des Fährterminals kamen mehrere Menschen ums Leben. Am Bau der Anlage war Bilfinger-Tochter Centennial beteiligt.

Unterdessen sieht Schulz mit der Wiederwahl Donald Trump als Präsident der USA keine Nachteile für sein Unternehmen. «Wir erwarten von der neuen Regierung mehr Investitionen in konventionelle Energien und vor allem in Infrastruktur», erläuterte der Manager. Auch sollten sich die Investitionsmöglichkeiten und die Schnelligkeit weiter verbessern. Das werde auch Sogwirkung auf internationale Kunden haben. Deshalb sei der US-amerikanische Markt wichtig. Zudem sei das Unternehmen auch nicht von irgendwelchen Einfuhrzöllen betroffen, da es keine Waren in die USA liefere, fügte Schulz hinzu./mne/mis/ngu

(AWP)