Trump werde am Montag lediglich die Behörden anweisen, Handelsdefizite und unfaire Handelspraktiken zu untersuchen, berichtete das «Wall Street Journal». Von der Einführung neuer Zölle werde er demnach an seinem ersten Tag im Amt allerdings absehen.
Dagegen will der Republikaner kurz nach seiner Vereidigung die Entsendung von Truppen an die Grenze zu Mexiko anordnen, wie ein Reporter des Fernsehsenders Fox News auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb. Dies sei Teil von insgesamt elf Durchführungsverordnungen. Dazu zähle auch, bestimmte internationale Kartelle und Verbrecherorganisationen als Terrorgruppen einstufen. Auch sollen das Heimatschutz- und das Verteidigungsministerium angewiesen werden, den Bau der Grenzmauer zum südlichen Nachbarn fertigzustellen und mehr Personal zur Grenzkontrolle einzusetzen.
Trump wird am Montag in Washington als 47. US-Präsident vereidigt. Er soll gegen 18.00 Uhr (MEZ) seinen Amtseid ablegen. Anschliessend hält der 78-Jährige seine Antrittsrede und dürfte erste Erlasse unterzeichnen. Es ist Trumps zweite Amtszeit nach 2017 bis 2021 und laut der US-Verfassung seine letzte.
Trump hat mehrfach mit hohen Importzöllen gedroht, die etwa den Export-Europameister Deutschland treffen könnten. «Eine Politik der Abschottung oder gar ein Handelskrieg würde nicht nur den internationalen Handel belasten, sondern auch die globalen Lieferketten und die Investitionsbereitschaft beeinträchtigen sowie Wohlstand vernichten», warnte der Präsident des Exportverbands BGA, Dirk Jandura. Deutschland und Europa sollten stärker mit den USA zusammenarbeiten, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen - wie faire Wettbewerbsbedingungen.
(Reuters/cash)