«Es gab viele negative Meldungen», räumte der Autoneum-Chef ein. Natürlich seien die Volumina in Europa geringer als vor der Covid-Krise. Als Automobilzulieferer müsse man sich auf das tiefere Niveau einstellen. «Das haben wir bei Autoneum gemacht.» Heute sehe man, wer mit der neuen Situation umgehen könne und wer noch damit kämpfe.

Autoneum sei international «sehr gut» aufgestellt. Wenn es in Europa schlecht läuft, dann läuft es in anderen Regionen besser, so Spoelder weiter. Er bestätigte deshalb die im Sommer leicht präzisierte Guidance für das laufende Jahr 2024. Demnach wird eine EBIT-Marge von 5,0 bis 5,5 Prozent und ein Umsatz von 2,3 bis 2,5 Milliarden Franken erwartet.

Mittelfristige Ziele «realistisch»

Der CEO bestätigte auch die im Oktober publizierten neuen Mittelfristziele. Demnach will Autoneum bis spätestens 2030 einen Umsatz von 3 Milliarden erreichen, bei optimalem Verlauf sogar bis 2028. Gleichzeitig soll die EBIT-Marge über den Zyklus zwischen 6 und 8 Prozent liegen.

In Analystenkreisen wird teilweise bezweifelt, dass Autoneum die Mittelfristziele erreichen kann. «Fakt ist, dass viele von unseren Wettbewerbern nicht so stark aufgestellt sind wie wir punkto Qualität, finanzieller Stabilität oder Innovationskraft», verteidigte sich Spoelder im Interview. Das zeige auch der Auftragseingang in diesem Jahr, der mit 500 Millionen Franken auf Rekordniveau erwartet wird.

«Zudem haben wir durch Übernahmen wie Borgers unsere Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, zum Beispiel beim Kofferraum oder im LKW-Geschäft» so der CEO weiter. Diese Diversifikation gebe Autoneum zusätzliches Wachstumspotenzial. Zusammen mit möglichen weiteren M&A-Gelegenheiten mache dies das 3-Milliarden-Ziel realistisch.

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(AWP)