H1 2024
(in Mio Fr.)      AWP-Konsens  H1 2023  

Umsatz               3'035     3'078
- Wachstum* ( Prozent)       -0,3       5,6
Kern-EBITDA            827       922
- Marge ( Prozent)           27,0      30,0
Reingewinn             347       411

* zu konstanten Währungen

FOKUS: Marktbeobachter gehen von einem überraschungsarmen Halbjahresausweis von Lonza aus. Es wird laut Analysten so verlaufen sein, wie der Pharmazulieferer vorausgesagt hatte. Dieser stellt sich nach dem Ende der Pandemie vorübergehend auf tiefere Wachstumsraten und Margen ein.

Das flache bis höchstes sehr moderate Umsatzwachstum bei Lonza ist hauptsächlich dem Wegfall des Moderna-Auftrags für Impf-Wirkstoffe geschuldet. Und weil der Auftrag der Amerikaner sehr profitabel war, gehen die Experten auch von einer tieferen Marge von Lonza im ersten Halbjahr aus.

Gespannt ist man auf den ersten Auftritt des neuen Führungsduos bei den Baslern: VR-Präsident Jean-Marc Huët ist seit Mai im Amt und Konzernchef Wolfgang Wienand sogar erst seit gut drei Wochen.

ZIELE: Für das «Übergangsjahr» 2024 stellt Lonza eine Betriebsgewinnmarge im «hohen 20 Prozent-Bereich» in Aussicht sowie eine flache Umsatzentwicklung. In den Folgejahren dann will Lonza in Lokalwährungen um 12 bis 15 Prozent wachsen und eine Marge im Bereich von 32 bis 34 Prozent erreichen.

Diese Guidance dürfte nicht angelastet werden, denken Analysten. Zumal Lonza diese gerade erst leicht erhöht hatte (siehe PRO MEMORIA) und das neue Führungsduo gerade erst das Szepter übernommen hat.

PRO MEMORIA: Lonza hatte im März den Kauf einer Produktionsanlage der amerikanischen Roche-Tochter Genentech in Vacaville im US-Bundesstaat Kalifornien bekanntgegeben. Dafür nahmen die Basler 1,2 Milliarden US-Dollar in die Hand und werden weitere 500 Millionen in den Ausbau stecken.

Im Rahmen der Übernahme erhöhte Lonza auch die mittelfristige Umsatzguidance. Nun soll von 2024 bis 2028 ein jährliches Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 12 bis 15 Prozent erreicht werden nach bislang 11 bis 13 Prozent.

Anfang April holte Lonza den bisherigen Siegfried-Chef Wolfang Wienand als neuen CEO an Bord. Damit konnte der bisherige ad-interim-Chef Albert Baehny seine Position im Sommer aufgeben und das Unternehmen verlassen. Baehnys zweiten Hut, die des VR-Präsidenten, hatte Lonza schon im Januar an Jean-Marc Huet vergeben.

Bei Lonza haben sich die Konzernchefs in den vergangenen fünf Jahren die Klinke in die Hand gegeben: Der langjährige Chef Richard Ridinger ging Anfang 2019, Marc Funk nur neun Monate später und Pierre-Alain Ruffieux hielt sich knapp drei Jahre im Amt. VR-Präsident Baehny amtete zwei Mal als Interimslösung.

AKTIENKURS: Mit einem Plus von etwa 45 Prozent seit Jahresbeginn gehören die Aktien von Lonza zu den Favoriten unter den Blue Chips. In der gleichen Zeit hat der SMI um gut 10 Prozent zugelegt. Im Vorjahr sanken die Titel um beinahe 22 Prozent.

hr/ra

(AWP)