Q3 2024
(in Mio USD)       AWP-Konsens  Q3 2023  

Auftragseingang       8'127     8'052
Umsatz                8'329     7'968
Operativer EBITA      1'524     1'392
- Marge (in Prozent)         18,3      17,4
Reingewinn              972       882

FOKUS: In Marktkreisen wird mehrheitlich ein drittes Quartal von ABB erwartet, dass ähnlich stark ausgefallen sein dürfte wie das zweite. Weiterhin dürfte dabei die Sparte Elektrifizierung glänzen. Die Zürcher Kantonalbank etwa geht davon aus, dass ABB «bei fast allen Kennzahlen inklusive der EBITA-Marge nahtlos an die starke Performance des ersten Semesters anknüpfen werde». Die Ausnahme dürfte indes der Auftragseingang sein, da in der Vergleichsperiode des Vorjahres einige Grossaufträge angefallen seien.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2024 hatte ABB im Juli eine operative EBITA-Marge von rund 18 Prozent in Aussicht gestellt sowie ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von rund 5 Prozent.

Für das dritte Quartal allein versprach ABB ein höheres Wachstum des vergleichbaren Umsatzes als im zweiten Quartal (+4,0 Prozent) sowie eine operative EBITA-Marge von rund 18,5 Prozent oder leicht darunter.

Mittelfristig hatte sich ABB im vergangenen November neue Ziele gesetzt. Künftig will der Konzern auf vergleichbarer Basis jährlich um «5 bis 7 Prozent über den Konjunkturzyklus» wachsen. Darüber hinaus sollen Akquisitionen wie bisher 1 bis 2 Prozent zum Wachstum beisteuern. Insgesamt soll so ein Umsatzplus von jährlich zwischen 6 und 9 Prozent erreicht werden. Für die operative Gewinnmarge (EBITA) wird künftig ein Wert zwischen 16 und 19 Prozent angestrebt.

PRO MEMORIA: Björn Rosengren, der per Ende Juli abgetretene CEO von ABB, zeigte sich an seiner letzten Telefonkonferenz im Juli mit den im zweiten Quartal erwirtschafteten Zahlen zufrieden. «Das Quartal hat sich in den meisten Geschäften so entwickelt, wie wir das erwartet haben», sagte er.

Nicht den Erwartungen entsprochen hat laut Rosengren die Division Machine Automation innerhalb des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation. Der kleinste Geschäftsbereich von ABB umfasst lediglich die beiden Divisionen Robotics und Machine Automation. Sie tragen gemeinsam rund 10 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei. Die Division Robotics hingegen ist im zweiten Quartal wieder gewachsen.

Erfreut äusserte sich Rosengren zur Entwicklung des grössten Geschäftsbereichs Elektrifizierung (Umsatzanteil rund 46 Prozent), wo im Berichtsquartal sowohl Umsatz als auch Auftragseingang um je 7 Prozent angezogen haben. Giampiero Frisio, der neue Leiter der Business Unit, zeigte sich anlässlich eines Medienanlasses in Italien im September zudem zuversichtlich, dass sich das Wachstum von Elektrifizierung im Gesamtjahr im angestrebten Zielkorridor von +5 bis +7 Prozent auf vergleichbarer Basis bewegen wird.

Der seit knapp 30 Jahren für ABB tätige Italiener rückte auf diesen Posten vor, nachdem der bisherige Leiter der Einheit, Morten Wierod, als Nachfolger für Rosengren an die Spitze des Konzerns berufen wurde. Das dritte Quartal 2024 wird somit das erste, das von Wierod präsentiert wird.

Wierod bekannte sich seinerseits zu den von ABB im vergangenen November neu gesetzten Finanzzielen. Er will auch am operativen Modell des «ABB Way» festhalten, wie er in einer kurzen Stellungnahme am Ende der Telefonkonferenz sagte.

AKTIENKURS: Das Rekordhoch hatte ABB bei 52,46 Franken zwar bereits vor rund 3 Monaten markiert. Mit einem aktuellen Stand von gut 50 Franken liegt der Titel aber weiterhin nicht weit davon entfernt. Mit einer Jahresperformance von bislang rund +35 Prozent werden ABB von den SMI-Werten derzeit nur von Lonza geschlagen. Und bereits im Vorjahr verteuerten sich die Aktien um rund einen Drittel.

Website: www.abb.com

nb/cf

(AWP)