AP «ignoriert weiterhin die rechtmässige geografische Namensänderung des Golfs von Amerika», schrieb der stellvertretende Kabinettschef des Weissen Hauses, Taylor Budowich, am Freitag im Onlinedienst X zur Begründung.

Zwar sei das Recht der Nachrichtenagentur «auf verantwortungslose und unehrliche Berichterstattung durch den ersten Verfassungszusatz geschützt», schrieb Budowich weiter. Dieser sichere AP jedoch nicht «das Privileg auf ungehinderten Zugang zu begrenzten Räumen wie dem Oval Office und der Air Force One».

Anstelle der Nachrichtenagentur stehe dieser Platz nun «den vielen tausend Reportern offen, die bisher von der Berichterstattung aus diesen vertraulichen Bereichen der Regierung verbannt waren».

Seit Dienstag war AP-Reportern mehrfach der Zugang zu Terminen des Präsidenten im Oval Office verweigert worden. Grund ist, dass AP den Golf von Mexiko weiterhin mit seinem seit mehr als 400 Jahren angestammten Namen bezeichnet. Trump hatte unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Januar per Dekret die Umbenennung des Gewässers in Golf von Amerika verfügt.

AP-Chefredakteurin Julie Pace verurteilte das Vorgehen des Weissen Hauses als Verstoss gegen die in der US-Verfassung festgeschriebene Rede- und Pressefreiheit. Zudem werde damit den «Milliarden von Menschen ein schlechter Dienst erwiesen», die sich auf der Suche nach unparteiischen Nachrichten auf die Nachrichtenagentur verliessen, kritisierte AP.

AP ist die grösste Nachrichtenagentur in den USA. Ihr sprachliches Regelwerk gehört seit Jahren zur Standardlektüre für Nachrichtenredaktionen und Firmenbüros. In einem stilistischen Hinweis hatte AP im vergangenen Monat erklärt, dass Trumps Namens-Erlass «nur innerhalb der Vereinigten Staaten Berechtigung besitzt».

Als globale Nachrichtenagentur, die Nachrichten auf der ganzen Welt verbreite, müsse AP «sicherstellen, dass Ortsnamen und Geografie für alle Zielgruppen leicht erkennbar sind», hiess es weiter.

(AWP)