Der Dax war in dieser Woche von Rekord zu Rekord geeilt und am Vortag bis auf etwas über 22'624 Punkte geklettert. Genährt wurde die Hausse von der Hoffnung auf Friedensverhandlungen für die Ukraine nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin.
Auf Wochensicht verbuchte der Dax einen Gewinn von 3,2 Prozent. Das Plus seit Jahresanfang beträgt 13 Prozent. Inzwischen gilt der Index als etwas zu heiss gelaufen. Doch er könne deutlich korrigieren, ohne den längerfristigen Aufwärtstrend zu gefährden, sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Angesichts des Beginns der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) standen zum Wochenschluss Rüstungsaktien unter besonderer Beobachtung - und legten stark zu. US-Vizepräsident J.D. Vance forderte Deutschland und Europa beim Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen.
Rheinmetall stiegen erstmals über die Marke von 800 Euro und beendeten den Tag als stärkster Dax-Wert mit plus 7,9 Prozent. Die britische Grossbank HSBC hatte ihr Kursziel auf 1000 Euro erhöht und ist damit am Markt am optimistischsten für den Rüstungskonzern. Die Papiere von Hensoldt hatten im MDax mit plus 11,9 Prozent die Nase vorn. Zusätzlich Auftrieb bekamen die Anteile von der Meldung zu einer Vertragserweiterung für das Radar des Kampfjets Eurofighter.
Die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) belegten im Dax den letzten Rang mit minus 5,2 Prozent. Die Papiere litten unter schlechten Nachrichten rund um den US-Konkurrenten Davita. Experte David Adlington von der Bank JPMorgan bewertete den Ausblick der Amerikaner als etwas mau.
Am MDax-Ende verloren die Papiere von United Internet neun Prozent. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte 2024 wegen Problemen bei seiner Tochter 1&1 den Gewinn nicht so deutlich gesteigert wie erhofft. Die Anteile von 1&1 rutschten als schwächster Wert im Nebenwerteindex SDax um gut sieben Prozent ab.
Vorne im SDax waren SMA Solar mit plus 9,1 Prozent. Schwache Quartalszahlen des Solartechnik-Anbieters sowie niedrige Konsensschätzungen für 2025 erschienen eingepreist, schrieben die Analysten von Jefferies. Dies eröffne Kurspotenzial für die SMA-Aktien.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging mit einem Abschlag von 0,13 Prozent auf 5'493,40 Punkte ins Wochenende. Im Minus schlossen zudem die Leitindizes in Zürich und London. In New York zeigten sich der Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Börsenschluss nur wenig verändert.
(AWP/cash)