Die Aktien von Alcon gewinnen 0,1 Prozent auf 75,22 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,4 Prozent höher steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 14,5 Prozent zugelegt und nähert sich damit dem Allzeitchoch bei 80,8 Franken von Ende Dezember 2021. Wegen des mehrheitlichen Seitwärtstrends seit dem Börsengang 2019 als SMI-Sorgenkind gebrandmarkt, könnte jetzt ein positives Momentum Einzug halten.

Alcon, das als  Spin-Off des Basler Pharmariesen Novartis entstanden ist, stellt Produkte zur Behandlung von Augenerkrankungen her. Das Spektrum reicht dabei von einfachen Kontaktlinsen bis hin zu komplexen chirurgischen Produkten. Ein Wachstumsfeld, wie die Umsatzsteigerung in den Monaten Oktober bis Dezember im Umfang von 8,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar zeigt. Derweil verbesserte sich auch die Profitabilität deutlich: Die operative Kerngewinnmarge stieg um 2,5 Prozentpunkte auf 18,9 Prozent, wie der Konzern mit seinem CEO David Endicott zu Beginn dieser Woche mitteilte. 

Mit Blick auf die Zukunft soll es rasant weitergehen. Für 2024 rechnet der Konzern mit einem Umsatz von 9,9 bis 10,1 Milliarden US-Dollar und einer operativen Kernmarge von 20,5 bis 21,5 Prozent - die Profitabilität soll also weiter verbessert werden. Bis 2027 will Alcon dann bekanntlich einen Umsatz von etwa 12 Milliarden US-Dollar erreichen. Die operative Kern-Marge soll dann im mittleren 20-Prozent-Bereich liegen.

Analysten werden bullisher

Die Analysten reagieren positiv auf die jüngsten Zahlen des Augenheilmittelkonzerns. Das durchschnittliche Kursziel der von Bloomberg befragten Analysten wandert auf knapp 80 Franken, während gleichzeitig 23 von 32 Analysten den Titel zum Kauf empfehlen. 

Am Freitag erhöht Jefferies beispielsweise das Kursziel von 88 auf 100 Dollar und belässt die Einstufung auf “Buy”. Das implizite Aufwärtspotenzial beträgt 18 Prozent.  Sowohl die Zahlen für das vierte Quartal 2023 als auch der Ausblick auf das laufende Jahr hätten den durchschnittlichen Erwartungen mindestens entsprochen bis knapp darüber gelegen, schreibt der zuständige Analyst. Gleichzeitig erwarte der Augenheilkundespezialist, dass die Märkte im Einklang mit den historischen Durchschnittswerten wachsen werden. In diesem Umfeld zeige sich das Management optimistisch, dass das Unternehmen stärker als der Markt wachsen könne.

Am Donnerstag erhöhten bereits bei bleibender Kaufempfehlung JPMorgan (von 74,4 auf 85,1 Franken), Bernstein (von 82 auf 85 Franken) und Research Partners (von 82 auf 84 Franken) ihre Kursziele. Alcon dürfte als Marktführer seines Erachtens in der Lage sein, den Umsatz um 6 bis 7 Prozent pro Jahr zu steigern, schreibt der zuständige Analyst von Research Partners. So habe das Unternehmen sich auf schnell wachsende Marktsegmente konzentriert und habe das Potenzial, in angrenzende Produkte und Technologien zu expandieren.

Die Umsatzprognose erachtet der Analyst von JPMorgan sogar als konservativ. Die Margen hätten angesichts des anhaltenden Gegenwinds durch den Wechselkurs bereits positiv überrascht. Die Durchdringung mit AT-IOL-Linsen in den USA habe sich im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal 2023 verbessert. Und so hoffe er, dass sich die jüngsten Bedenken in diesem Bereich allmählich zerstreuen werden. Mit Blick auf 2025 sehe er  zusätzliche Wachstumstreiber unter anderem durch die Einführung neuer Geräte. Das EPS-Wachstum dürfte dabei im niedrigen bis mittleren Zehnerbereich unterstützend wirken, so der Analyst.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

ManuelBoeck
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