Aufgrund der schwierigen Konjunkturellen Lage hatte AMS Osram im Schlussquartal 2023 erneut deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen müssen. Das Minus lag im Jahresvergleich bei fast einem Viertel auf nur noch 908 Millionen Euro. Bereits in den Quartalen zuvor waren die Umsätze in ähnlicher Grössenordnung eingebrochen.

Ein ähnliches Bild zeigte sich beim bereinigten operativen Ergebnis (EBIT), das um fast 30 Prozent einbrach. Unter dem Strich stand sogar ein Verlust von 16 Millionen Euro nach einem Gewinn von 29 Millionen im Vorjahresquartal. Dennoch erreichte AMS die selbst gesteckten Ziele und erfüllte auch die Erwartungen der Analysten.

Neuausrichtung auf Kurs

Bei der weiteren Fokussierung des Geschäfts konnte AMS Osram 2023 deutliche Fortschritte erzielen. So sollen noch zwei Bereiche mit einem Umsatzbeitrag von 300 bis 400 Millionen verkauft werden. Für diese gibt es laut Konzernchef Aldo Kamper bereits Interessenten und «wir haben die klare Erwartung, dass sie verkauft werden können», sagte er an einer Medienkonferenz.

Auch die Aussichten für AMS haben sich wieder etwas aufgehellt. So dürften die Geschäfte nach einem eher schwachen Start 2024 in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlicher anziehen. Dazu sollen auch die zahlreichen Design-Wins beitragen, die sich 2023 auf rund 5 Milliarden Franken summieren.

Finanzchef Rainer Irle stellte vor Medienvertretern ein Wachstum im Kerngeschäft bis 2024 in Aussicht. Auch das Ergebnis soll sich sukzessive verbessern, ein Nettogewinn sei aber noch nicht zu erwarten. Dafür versprach Irle für das laufende Jahr wieder einen positiven Free Cashflow, allerdings ohne Berücksichtigung von Zinszahlungen. Mittelfristig soll sich die Finanzlage wieder so verbessern, dass auch Schulden getilgt werden können.

Aktienkurs schiesst in die Höhe

Das Kursfeuerwerk an der Börse nach Vorlage der Zahlen kam für viele Beobachter dennoch überraschend. Zwar hatten Analysten die Zahlen für gut befunden, überschwängliche Reaktionen waren aber ausgeblieben. Dennoch startete die Aktie mit einem Plus von 5 Prozent in den Handel. Bis zum Mittag kletterten sie zeitweise um 20 Prozent, bei Börsenschluss stand der Titel mit einem Plus von knapp 13 Prozent bei 2,20 Franken.

Finanzvorstand Irle zeigte sich mit der Kursentwicklung sehr zufrieden. «Das Gesamtpaket der AMS ist vom Markt gut aufgenommen worden», so seine Interpretation. Dazu zählen seiner Meinung nach die konsequente Umsetzung des Zukunftsprogramms «Re-establish the Base», die Aussichten auf weiteres Wachstum und die generell gute Marktposition des Unternehmens.

Allerdings befindet sich der Aktienkurs der AMS seit geraumer Zeit auf Talfahrt. Auch befeuert durch eine Kapitalerhöhung im Dezember 2023 hatten die Papiere zuletzt stark an Wert verloren. Zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres 2023 kosteten die Aktien von AMS Osram noch fast doppelt so viel wie heute.

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(AWP)