Zunächst werden aber die Preisdaten für Oktober aus den USA für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. «Seit der Wahl ist der Sieg der US-Notenbank über die Inflation wieder etwas verwundbarer geworden als einen Monat zuvor», kommentierten Händler. Allerdings werde es wohl einige Zeit dauern, bis die angekündigte Zoll-Politik von Trump sich in steigenden Preisen widerspiegle. Die Saat des Zweifels an weiter schnell sinkenden Zinsen sei allerdings gesät. So erwarten derzeit gemäss dem Fed-Watch-Tool der CME Group auch nur noch 62 Prozent der Marktteilnehmer eine US-Zinssenkung im Dezember. Vor einem Monat waren es noch fast 85 Prozent gewesen.
Der Schweizer Leitindex SMI steht gegen 11.00 Uhr mit 0,03 Prozent auf 11'715,30 Punkten knapp im Plus. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, gibt hingegen um 0,15 Prozent auf 1924,46 Zähler nach während der breite SPI leicht um 0,04 Prozent auf 15'603,30 Zähler zulegt. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.
Am unteren Ende des Kurstableaus liegen Alcon (-3,2 Prozent). Bereits am Vortag gerieten die Titel kurz vor Handelsschluss in der Schweiz stark unter Druck, dies nachdem die Zahlen zum dritten Quartal verfrüht den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hatten. Mit den Zahlen wurden die Vorgaben der Analysten zum Teil verfehlt. Zudem senkte Alcon die Prognosen leicht.
Das andere Ende nehmen Swiss Life (+1,6 Prozent) ein. Der Versicherer gehört am morgigen Donnerstag zusammen mit Swiss Re (+0,5 Prozent) zu den letzten Bluechips, die über das vergangene Quartal berichten.
Für die Swisscom (+0,4 Prozent) rückt die Übernahme von Vodafone in Italien einen deutlichen Schritt näher. Die italienische Kommunikationsaufsichtsbehörde hat grünes Licht für den 8 Milliarden Euro schweren Deal gegeben.
Derweil verlieren Givaudan (-1,8 Prozent) nach einer Explosion in einem US-Werk, die zwei Tote und mehrere Verletzte forderte. Die Untersuchungen zur Unfallursache befänden sich noch in einem frühen Stadium, teilte Givaudan mit.
Bei den Schwergewichten zeigen sich Roche (GS +1,1 Prozent) stark, während Novartis (-0,3 Prozent) und Nestlé (-0,03 Prozent) nachgeben.
In der zweiten Reihe sorgen Zahlen und Nachrichten einiger Unternehmen für teils heftige Kursausschläge. Besonders stark unter Druck kommen dabei Pierer Mobility (-38 Prozent). Nach einer Gewinnwarnung im vergangenen Monat will der Zweiradhersteller nun seine Tochter KTM grundlegend restrukturieren. Dafür braucht das Unternehmen auch zusätzliche Liquidität.
Auch Ypsomed (-4,8 Prozent) können den Markt mit den Halbjahreszahlen nicht überzeugen. Analysten loben in ersten Kommentaren zwar die Entwicklung im Kerngeschäft, zeigen sich jedoch von der Gewinnentwicklung unter dem Strich enttäuscht.
Anders sieht es bei SoftwarOne (+12,7 Prozent) aus. Hier war aber weniger das Quartalsergebnis der Kurstreiber als die Pläne für ein Going-Private. Bis zur Vorlage der Jahreszahlen im Februar 2025 will das Management den Aktionären ein «attraktives» Angebot unterbreiten oder die Gespräche beenden.
dm/tv
(AWP)