Ausgelöst wurden die Gewinnmitnahmen von wieder entflammten Zinssorgen. Unerwartet gute Konjunkturdaten sowie «hawkishe» Äusserungen von US-Notenbankvertretern hätten die Zinssenkungserwartungen auf der Zeitachse weiter nach hinten verschoben. Dazu kam, dass die Freude über boomende Geschäfte des Chipherstellers und KI-Vorzeigeunternehmens Nvidia wieder abgeebbt sei. Zusätzlich trübten die Probleme und die Kursschwäche von Boeing die Stimmung die Stimmung noch zusätzlich. Impulse sind hierzulande dünn gesät, denn die Berichtsaison ist praktisch abgeschlossen und wichtige Konjunkturdaten werden erst am Nachmittag erwartet. Ausserdem sind in den USA die Börsen am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Dies stimme die Anlegenden ebenfalls vorsichtig.

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,53 Prozent tiefer auf 11'903,70 Punkten. Damit notiert der SMI inzwischen wieder klar über dem Tagestief bei 11'857 Punkten. Dennoch hat sich der Leitindex deutlich von dem am Dienstag markierten Jahreshoch bei 12'050 entfernt.

Der 30 Titel umfassende SLI fällt um 0,43 Prozent auf 1953,20 und der breit gefasste SPI um 0,43 Prozent auf 15'913,28 Zähler. Im SLI stehen sich 23 Verlierer und 6 Gewinner gegenüber. Kühne sind unverändert.

Die Gewinner bei den Bluechips werden von Lonza (+1,0 Prozent) angeführt. Dahinter folgen mit Richemont (+0,7 Prozent), Schindler PS (+0,7 Prozent), Givaudan (+0,1 Prozent), SGS (+0,2 Prozent) und Holcim (+0,1 Prozent) weitere Aktien, die im laufenden Jahr bisher sehr gut gelaufen sind.

Auch die Anteile von Sandoz (-0,2 Prozent), ABB (-0,3 Prozent) und Swiss Re (-0,1 Prozent) schlagen sich vergleichsweise gut. Auch sie zählen zu den Aktien mit klar zweistelligen Kursgewinnen im laufenden Jahr.

Dagegen sind die defensiven Roche (GS -0,5 Prozent) nach einem positiven Start inzwischen ins Minus gerutscht. Die Roche-Bons haben seit Jahresanfang an Wert verloren. Auch Nestlé und Swisscom (je -0,3 Prozent) sind schwächer

Klar bergab geht es mit den Aktien der Partners Group (-2,4 Prozent bzw. 30,50 Fr.). Bei dem Vermögensverwalter wird die Dividende von 39 Franken fällig. Damit ist das Minus «optischer Natur».

Auch Novartis (-1,6 Prozent) stehen weit unten in der Kurstafel. Unter Abgaben leiden allerdings auch Technologie- und Wachstumswerte wie VAT (-1,2 Prozent) und Logitech (-0,7 Prozent) sowie Straumann (-1,4 Prozent) und Sonova (-1,2 Prozent). Händler verweisen an die US-Technologiebörse, wo es nach dem guten Nvidia-Ergebnis am Vortag ebenfalls zu Gewinnmitnahmen gekommen war.

Bei den Finanzwerten UBS, Swiss Life oder Zürich machten sich laut Händlern Zinssorgen negativ bemerkbar, wie Einbussen von rund einem halben Prozent zeigten.

Am breiten Markt sind die Aktien von Arbonia (+5,8 Prozent) sowie von Ypsomed (+2,2 Prozent) gefragt. Hier wirkten sich Kaufempfehlungen von Stifel bzw. der Bank Vontobel positiv auf den Kurs aus.

Dagegen büssen Accelleron 3,7 Prozent auf 36,10 Franken ein. Grund dafür sind Gewinnmitnahmen und die Absetzung der Kaufempfehlung durch Julius Bär. Noch am Vortag hatte der Kurs auf 37,84 Franken ein neues Rekordhoch erreicht.

Bei den Aktien von Stadler Rail (-2,1 Prozent bzw. 0,60 Fr.) und der Valiant Bank (-5,3 Prozent bzw. 5,80 Fr.) drücken Dividendenzahlungen auf den Kurs. Bei Stadler sind es 0,90 Franken und bei Valiant 5,50 Franken je Aktie.

pre/uh

(AWP)