Gedämpfte Zinssenkungserwartungen und Unsicherheiten bezüglich der Handels- und Geopolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump überschatten ganz grundsätzlich das Geschehen. Dies habe zu einem Anstieg der Rendite zehnjähriger US-Treasury Bonds geführt, was auch in Europa die Renditen habe steigen lassen, sagte der Händler. Und dies dämpfe nicht nur die Aktienkurse, sondern belaste auch die Wirtschaft. Wie es weitergeht, dürften heute die Job-Zahlen zeigen. Das Problem dabei sei, dass der Markt derzeit recht pessimistisch auf alles reagiere, was das Fed in der Haltung bestärken könnte, die Zinsen nicht schneller abzusenken, meinte ein Marktanalyst.

Der SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,21 Prozent niedriger bei 11'901,69 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, notiert fast unverändert bei 1967,67 Zählern. Der breit gefasste SPI gibt 0,11 Prozent nach auf 15'857,15 Zähler. Im SLI geben 14 Titel nach und 16 ziehen an.

Für Gesprächsstoff sorgt Holcim (-0,5 Prozent). Beim Zementkonzern kommt es zu einem Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats. Jan Jenisch, Noch-Verwaltungsratspräsident und bis Mai 2024 CEO bei Holcim, wechselt in die USA. Dort übernimmt er bei dem vor der Abspaltung stehenden Nordamerikageschäft die Doppelrolle als CEO und VRP. Der Wechsel von Jenisch sei wenig überraschend. Holcim setze bei der Besetzung der Top-Positionen für die beiden Unternehmensteile auf bewährte Kräfte, heisst es bei der ZKB.

Verkauft werden die Versicherer Zurich (-1,0 Prozent) und Swiss Re (-0,3 Prozent). Hier belasteten die Sorgen wegen der möglichen Schäden durch die verheerenden Waldbrände in Kalifornien, heisst es. Analysten erwarten Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe.

Schwächer sind zudem Papiere, die gut gelaufen sind. Dazu zählen neben ABB (-0,4 Prozent) auch die Pharmariesen Novartis (-0,2 Prozent) und Roche GS (-0,6 Prozent) sowie die Grossbank UBS (-0,9 Prozent). Am Markt ist daher von Gewinnmitnahmen die Rede.

Die Aktien von Nestlé (-0,3 Prozent) stossen weiterhin auf wenig Investoreninteresse. Nach einem Minus im Vorjahr von gut einem Fünftel hat der Kurs den bisherigen Jahresgewinn auch bereits wieder abgegeben. Auch bei Adecco (-0,5 Prozent) geht die Talfahrt weiter.

Auf der anderen Seite ziehen SIG (+5,5 Prozent) deutlich an. Dies ist Morgan Stanley geschuldet, wie Händler sagen. Die US-Bank hat die Abdeckung mit der Empfehlung «Overweight» gestartet. SIG dürfte einem starken Jahr entgegensehen, nachdem 2024 eher stockend verlief, ist sich der Analyst sicher.

Den Aktien von Straumann (+4,3 Prozent) gibt ein positiver Kommentar von Goldman Sachs kräftig Schub. Die Analysten sehen attraktive Wachstumsaussichten. Der jüngste Kursrückgang biete eine günstige Einstiegsgelegenheit in das schnell wachsende Medtech-Unternehmen.

Bei Sika (+2,0 Prozent) werde der am Vortag publizierte Bericht - mit einem neuen Umsatzrekord - nun doch entsprechend gewürdigt. Zudem sei das Kurspotenzial nach dem sehr schwachen Vorjahr sehr positiv, meinte ein Händler. Am Vortag war der Kurs leicht gesunken.

Die Aktien von VAT (+1,5 Prozent) holen einen Teil des Vortagesverlustes auf. Zudem hat Research Partners den Titel auf Kaufen hochgestuft. Auch Swatch (+1,0 Prozent) und Richemont (+0,5 Prozent) machen Vortagesverluste teilweise wett.

Am breiten Markt legen AMS Osram (+2,0 Prozent) zu. Kepler Cheuvreux hat das Rating auf «Hold» von «Reduce» erhöht.

pre/uh

(AWP)