Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB) hatten am Vortag die Leitzinsen gesenkt. Dabei unternahm die SNB einen unerwartet starken Schritt, nämlich um 50 BP auf noch 0,5 Prozent, vor. Dies wurde an der Aktienbörse mit steigenden Kursen quittiert und sollte sich auch im kommenden Jahr positiv auf die Kurse auswirken, heisst es weiter. Denn damit werde sich wohl das «TINA-Prinzip» wieder durchsetzen. Denn bei den rekordtiefen Zinsen seien Obligationen keine Anlagealternative zu Aktien mehr. Doch ob sich die Anleger noch im zu Ende gehenden Jahr neu engagieren, sei eher ungewiss. «Das Jahr ist doch gelaufen, an ein Jahresendrally glaubt hier eh keiner mehr», sagt ein Händler.

Die Bank Julius Bär berechnet den Leitindex SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,6 Prozent niedriger mit 11'708,73 Punkten. Damit steuert der Leitindex auf eine schwächere Wochenbilanz zu. 19 der 20 SMI-Titel werden tiefer gestellt. Die Kurabschläge belaufen sich mehrheitlich auf -0,1 Prozent. Einziger SMI-Wert im Plus ist Swiss Re (+0,9 Prozent).

Allerdings können sich die Marktteilnehmer nur wenige Tage vor Weihnachten nicht über mangelnde Impulse beklagen. Diese betreffen aber stets einzelne Unternehmen und dürften den Gesamtmarkt daher kaum beeinflussen.

Swiss Re will im kommenden Jahr den Gewinn steigern und hebt im Rahmen seines Investorentags die Ziele für die einzelnen Sparten an. Zudem stellt der Rückversicherer ein deutliches Dividendenwachstum in Aussicht.

Bei den SMI-Werten fallen Galderma (+1,9 Prozent) positiv auf. Der Dermatologiekonzern hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine positive Empfehlung für seinen Kandidaten Nemolizumab erhalten. Damit kommt das Mittel eine EU-Zulassung einen wichtigen Schritt näher.

Auf der anderen Seite stehen SoftwareOne (-2,6 Prozent) unter Druck. Der Software-Verkäufer befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme des norwegischen IT-Beraters Crayon Group. Allerdings gebe es noch keine Gewissheit, dass diese Gespräche auch zu einem Angebot an die Aktionäre führen werden.

pre/jb

(AWP)