Mit Blick auf den Jahresauftakt in Übersee spekulieren Marktteilnehmer aktuell, dass einige Investoren offenbar ihre Wetten auf rasch sinkende Leitzinsen zurücknähmen und sich fragten, ob der jüngste Börsenaufschwung nicht übertrieben gewesen sei. Zur Erinnerung: Während der hiesige SMI 2023 nur mit einem knappen Plus beendete, verzeichneten etwa die US-Indizes oder auch viele europäische Börsen prozentual zweistellige Zuwachsraten. Im Tagesverlauf warten Anleger nun gespannt auf Konjunkturdaten, die wichtig sind für den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed. Sie entscheiden damit auch darüber, ob die eingepreisten Zinssenkungserwartungen gerechtfertigt sind.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.25 Uhr um 0,26 Prozent höher bei 11'166,19 Punkten. Am vergangenen Freitag hatte der SMI das Börsenjahr 2023 mit einem Plus von knapp 4 Prozent beendet, was in Marktkreisen nach dem hohen Verlust des Vorjahres als «passabel» bezeichnet wurde. Vor allem die Schwäche der Schwergewichte Roche und Nestlé sorgten für die vergleichsweise schwächere Performance.

Unter den SMI-Blue Chips gewinnen zunächst Novartis (+1,1 Prozent) am deutlichsten hinzu. Der Pharmakonzern baut über eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Voyager seine Gentherapie-Pipeline aus. Zudem zeigen sich Analysten im Vorfeld der anstehenden Zahlen zuversichtlich.

Auch Konkurrent Roche (+0,1 Prozent) hatte am Wochenende mit einer Übernahme von sich reden gemacht. Die Basler übernehmen von der Firma LumiraDx deren sogenannte Point-of-Care Diagnostik-Plattform.

Die Schwäche der US-Techwerte sorgt hierzulande vorbörslich vor allem bei den hiesigen Branchentiteln für eine klare Schwäche. Werte wie Logitech, VAT und aus den hinteren Reihen U-blox, Comet, Inficon und AMS Osram werden mit Abschlägen von bis zu 1,9 Prozent erwartet.

hr/rw

(AWP)