Unerwartet starke US-Wachstumsdaten und Anzeichen, dass sich die Inflation weiter abkühlt, sorgten zwar vorübergehend für etwas Optimismus. Sie hätten den Markt aber letztlich nicht stützen können, sagten Händler. Am Nachmittag werden mit dem PCE-Deflator weitere Zahlen zur Entwicklung der Teuerung veröffentlicht, die die Kurse beeinflussen könnten. Bis dahin dürfte vor allem die Bilanzsaison die Anleger beschäftigen. Erneut haben wieder zahlreiche Unternehmen ihre Ergebnisse vorgelegt.
Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.20 Uhr um 0,07 Prozent tiefer bei 12'097,24 Punkten. Damit steuert der Leitindex SMI erneut auf eine negative Wochenbilanz zu.
16 der 20 SMI-Werte werden um rund 0,2 Prozent tiefer gestellt. Zu den raren Gewinnern gehören die Aktien von Holcim (+0,8 Prozent). Der Zementkonzern hat im ersten Halbjahr weniger Umsatz erzielt, aber einen höheren Betriebsgewinn gemacht. Bei seinen Wachstumszielen für das Gesamtjahr 2024 tritt der weltgrösste Zementkonzern nun auf die Bremse.
Ebenfalls höher sind Roche (+0,8 Prozent) und Sonova (+0,6 Prozent). Während es sich bei Roche um Anschlusskäufe an das gute Ergebnis vom Vortag handeln könnte, dürfte bei Sonova ein Kommentar der UBS Ursache des höheren Kurses sein. Die Bank hat das Rating auf «Neutral» von «Sell» erhöht.
Erneut tiefer sind Nestlé (-0,7 Prozent). Händler verweisen auf einige kritische Analystenkommentare im Anschluss an den Halbjahresbericht vom Vortag, der nicht nach dem Gusto der Analysten ausgefallen war.
Im SMIM fallen AMS Osram (+12 Prozent) auf. Der Halbleiterhersteller hat im zweiten Quartal wie erwartet etwas weniger Umsatz erzielt. Der Chiphersteller hat die Markterwartungen beim Umsatz nicht ganz erreicht, bei den anderen Finanzkennzahlen aber übertroffen. Der Fokus des Unternehmens liegt derzeit auf der laufenden Restrukturierung.
Höher gestellt werden die Aktien von Sulzer (+0,2 Prozent) und Vontobel (+0,6 Prozent) - beide nach Zahlen. Dagegen werden für Forbo (-4,7 Prozent) - ebenfalls nach Zahlen - tiefere Kurse erwartet.
pre/tv
(AWP)