Die USA verhängen ab dem morgigen Dienstag auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein. Dies sagte Präsident Donald Trump auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde. Dies dürfte auch die Schweizer Industrie tangieren, liefert sie doch einen Grossteil ihrer Waren in die EU. Die Folgen davon dürften höhere Preise sein, was wiederum höhere Inflation bedeutet. Damit müsse die US-Notenbank ihren Kurs wohl überdenken, sagt Thomas Gitzel von der VP Bank. «Zinssenkungen könnten damit vom Tisch sein.»
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 1,5 Prozent tiefer bei 12'398,14 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden tiefer erwartet. Die Abschläge erstrecken sich zwischen -0,8 Prozent für Lonza bis -4,0 Prozent bei Logitech.
Im Fokus steht die Bank Julius Bär (-3,5 Prozent). Der Vermögensverwalter hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert. Ein Marktbeobachter erklärt sich das vergleichsweise starke Minus unter anderem mit Gewinnmitnahmen. «Nicht unbedingt ein Superergebnis, aber die Aktie ist im Januar (+9,6 Prozent) halt auch sehr stark gestiegen.» Zudem verzichtet die Bank auf eine neuen Aktienrückkauf.
Stark unter Druck stehen die Technologiewerte. Neben Logitech werden auch für VAT, AMS Osram, Inficon, Comet und U-Blox um mehr als drei Prozent tiefere Kurse indiziert.
Deutlich tiefer gestellt werden die Aktien von Richemont (-2,7 Prozent). Auch hier dürften Anleger Gewinne einstreichen. Der Titel hat im Januar mehr als 28 Prozent gewonnen.
Die Aktien von Sandoz (-3,4 Prozent), die 2025 ebenfalls schon fast einen Fünftel gewonnen haben, zählen vorbörslich ebenfalls zu den grossen Verlierern. Hier dürfte sich die Ratingsenkung (auf «Neutral von Buy») durch die UBS zusätzlich negativ bemerkbar machen.
Die Aktien der als defensiv geltenden Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche (GS je -1,3 Prozent) können sich dem Negativtrend ebenfalls nicht entziehen.
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(AWP)