In den USA droht die Stimmung zu kippen. «Das Markt-Sentiment ist so schlimm wie seit Covid nicht mehr», kommentierte ein Händler. Die Zoll-Politik von US-Präsident Trump sorgt mehr und mehr für Unsicherheit. Dow Jones, S&P 500 und die Tech-Börse Nasdaq werfen alle Gewinne seit der Wahl im November über Bord und durchbrechen wichtige technische Unterstützungsmarken. «Sollten am morgigen Mittwoch die Inflationsdaten für eine Zinssenkung des Fed sprechen, könnte das die Nerven der Investoren beruhigen. Falls nicht, wären das sehr schlechte Nachrichten», erklärt ein Börsianer. Derweil setzen Anleger in Europa auf höhere Verteidigungsausgaben und das erhoffte grosse Infrastrukturpaket der potenziell neuen deutschen Bundesregierung und halten damit beispielsweise den DAX aber auch den CAC 40 in Paris im Plus.
Der SMI zeigt sich gegen 10.50 Uhr mit moderaten Verlusten von 0,69 Prozent auf 12'923,75 Zähler und behält damit die Marke von 13'000 Zählern noch im Blick. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,52 Prozent auf 2090,66 Punkte. Der breite SPI, der den Dividendenabgang bei Novartis nicht miteinrechnet, sinkt derweil nur um 0,23 Prozent auf 17'104,14 Zähler.
Novartis (-3,7 Prozent oder 3,75 Fr.) werden ex Dividende von 3,50 Franken gehandelt. Der Abschlag ist entsprechend überwiegend optischer Natur. Das zeigt sich auch am dividendenbereinigten SMI, der sich mit minus 0,17 Prozent nur etwas leichter zeigt.
Weit vorne liegen bei den Blue Chips hingegen die Aktien der Partners Group (+1,2 Prozent) nach überzeugenden Jahreszahlen. Es sei auch ein gewisser Optimismus für die Entwicklung im laufenden Jahr zu erkennen, so Analysten.
Unter den weiteren Gewinnern sind ABB (+2,0 Prozent) an der Indexspitze, die Luxuskonzerne Swatch (+1,8 Prozent) und Richemont (+1,0 Prozent) zeigen sich ebenfalls freundlich. Swisscom (+0,9 Prozent) markierten zeitweise ein neues Jahreshoch.
Auf der roten Seite des Kurszettels stehen derweil mit UBS (-0,7 Prozent) und Julius Bär (-1,8 Prozent) zwei grosse Vertreter der Bankenwelt. Lindt & Sprüngli (-1,1 Prozent) verlieren nach einer Abstufung durch Stifel. Die Analysten sehen nach den starken Kursgewinnen wenig weiteres Potenzial.
Viel Bewegung gab es in der zweiten Reihe, denn zahlreiche Unternehmen legten ihre Zahlen vor. Dabei gibt es sowohl Licht als auch eine Menge Schatten. Besonders kräftig nach oben geht es für Sensirion (+13,4 Prozent). Analysten werten sowohl die Zahlen als auch den Ausblick des Sensorenherstellers positiv.
Derweil steigen DocMorris (+8,0 Prozent) im Sog von starken Zahlen des Konkurrenten Redcare. Am Donnerstag legt die Online-Apotheke dann eigene Zahlen vor.
Positiven Anklang finden auch die Ergebnisse des Gesundheitskonzerns Galenica (+4,5 Prozent). Analysten loben die Verlässlichkeit des Unternehmens sowohl bei den Zahlen als auch beim Ausblick.
Weniger zufrieden sind Anleger indes mit der Zahlenpräsentation von Komax (-11,8 Prozent). Der Autozulieferer ist in die Verlustzone gerutscht und sieht keine rasche Besserung.
Noch deutlicher geht es für Polypeptide (-13,3 Prozent) abwärts. Der Jahresabschluss lasse weiterhin eine Kapitalmassnahme erwarten, befürchten Händler. Operativ gab es allerdings Fortschritte.
Auch für die Aktien des Stromversorgers BKW (-7,9 Prozent) hagelt es Verluste. Zwar waren die Ergebnisse besser als von Analysten ausgefallen, die Prognose für das laufende Jahr sorgt aber für lange Gesichter.
Bei Huber+Suhner (-5,8 Prozent) wird ebenfalls der vorsichtige Ausblick für die Verluste verantwortlich gemacht. Dieser signalisiere kein oder kaum Wachstum, so der Tenor.
Die Aktien von Galderma (-5,4 Prozent) stehen nach einem weiteren Blockverkauf unter Druck. Hinter dem Verkauf von rund 15 Millionen Aktien stehen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg erneut die Grossaktionäre EQT, die Abu Dhabi Investment Authority und Auba Investment. Diese hatten sich bereits im September und November 2024 von grösseren Paketen getrennt.
dm/rw
(AWP)