Dagegen dürften die aufgefrischten Zinssenkungshoffnungen wohl an Bedeutung gewinnen, sagt ein anderer Händler. In den USA haben die Erwartungen nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht wieder zugenommen. Die Job-Daten seien ein weiterer Tropfen ins Fass des zunehmenden US-Konjunkturpessimismus, heisst es bei der Commerzbank. Im Juni wurden in den USA zwar mehr Stellen geschaffen als erwartet, die Zahlen für die beiden Vormonate wurden aber nach unten revidiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote im Juni höher aus als erwartet. Ausserdem beginnt Ende Woche die Bilanzsaison. Diese dürfte frischen Wind in die Märkte bringen. Den Anfang machen in den USA am Freitag die Banken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup.

Der Leitindex SMI notiert nach einem Tagestief bei 11'980 Punkten gegen 11.10 Uhr um 0,22 Prozent höher bei 12'032,68 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,15 Prozent auf 1956,38 und der breite SPI 0,17 Prozent auf 16'040,57 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner (16) und Verlierer (14) in etwa die Waage.

Gesucht werden die Aktien von Swiss Life (+1,6 Prozent), die bei 672,20 Franken kurzzeitig den höchsten Stand seit rund 25 Jahren erreicht haben. Ein Grund dafür ist laut Händlern eine Studie der UBS, in welcher der Analyst für die Zahlenvorlage anfangs September auf ein Aktienrückkaufprogramm spekuliert. Im Schlepptau von Swiss Life rücken auch Swiss Re (+1,3 Prozent) und Zurich (+0,5 Prozent) vor.

Weit oben auf der Kurstafel stehen zudem Aktien aus verschiedenen Branchen wie etwa die zyklischen Holcim (+1,2 Prozent), ABB und SGS (je +0,4 Prozent). Aber auch eher defensive Werte wie die Aktien des Medizintechnikers Alcon (+0,7 Prozent), die Pharmatitel Lonza (+0,4 Prozent) und Novartis (+0,5 Prozent) oder die Grossbankenpapiere UBS (+0,4 Prozent) und die Duftstoffhersteller-Werte Givaudan (+0,8 Prozent) werden gekauft.

Unter Druck stehen dagegen die Aktien von Kühne+Nagel (-2,4 Prozent). Händler verweisen auf die Scheine anderer Mitbewerber wie Moller-Maersk oder Hapag-Lloyd, die ebenfalls nachgeben. Der Sektor leidet Börsianern zufolge unter Spekulation darüber, dass es in Nahost demnächst zu einer Waffenruhe kommen könnte.

Dahinter folgen Partners Group (-1,0 Prozent). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Titel in der Vorwoche um 5 Prozent gestiegen ist. Bei den ebenfalls zu tieferen Kursen gehandelten Swatch (-0,5 Prozent) und Richemont (-1,0 Prozent) erwähnen Händler konjunkturelle Bedenken und wegen des Zollstreits zwischen der EU und China auch speziell noch China-Sorgen.

Schwächer notieren zudem die Technologierwerte VAT (-0,5 Prozent) und Logitech (-0,6 Prozent). Die Royal Bank of Canada hat für VAT im Rahmen einer Branchenstudie die Einstufung «Underperform» bestätigt.

Auf den hinteren Reihen fallen DocMorris (+1,6 Prozent) auf. Der Aufwärtstrend der Vorwoche gehe weiter, heisst es am Markt. Auslöser waren ermutigende Zahlen zur E-Rezept-Einführung von Rivale Redcare, deren Aktien ebenfalls zulegten.

Derweil leiden Kuros (-2,7 Prozent) unter Gewinnmitnahmen. Der Kurs hat sich 2024 bisher mehr als verdreifacht.

pre/ys

(AWP)