Doch nach dieser Gewinnserie könnte dem Markt allmählich der Schnauf ausgehen, heisst es weiter. Denn inzwischen habe der Leitindex den grössten Teil der jüngsten Korrektur seit Ende Juli wieder aufgeholt. «Der Schlussstand von Ende Juli ist nicht mehr weit entfernt, eine Atempause würde daher nicht überraschen», sagte ein Händler. Am Nachmittag werden in den USA noch Konjunkturdaten, nämlich die Baubeginne- und -genehmigungen sowie das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan, veröffentlicht. Ob diese das Geschehen noch beeinflussen, werde sich zeigen, heisst es am Markt weiter.

Der Leitindex SMI steigt gegen 11.05 Uhr um 0,55 Prozent auf 12'217,06 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückt um 0,46 Prozent vor auf 1980,47 und der breiter gefasste SPI um 0,47 Prozent auf 16'236,43 Zähler. 26 der 30 SLI-Werte legen zu und vier geben nach.

Gesucht werden bei den Blue Chips die Aktien der UBS (+1,2 Prozent auf 26,50 Fr.). Grund dafür ist Goldman Sachs. Die US-Bank hat nach der Bilanzvorlage die Kaufempfehlung bestätigt und dabei das Kursziel auf 37,10 von 35,50 Franken erhöht. Die UBS dürfte ihr Renditeziel für 2024 übertreffen und die Rendite bis 2028 auf 19 Prozent steigern, so der Analyst.

Mit Julius Bär (+0,9 Prozent) zählt ein weiterer Finanzwert zu den Gewinnern. Die Aktie zählt in der laufenden Woche zu den besten im SLI. Sie hat nach dem jüngsten Rally zudem die Delle der Korrektur schon fast wieder ausgeglichen.

Mit den Aktien von Novartis (+1,0 Prozent auf 99,77 Fr.) ist auch ein Schwergewicht weit oben eingereiht. Die Aktie liebäugelt wieder mit der Kursmarke von 100 Franken. Über dieser Schwelle sei mit Anschlusskäufen zu rechnen, heisst es am Markt.

Mit dieser Performance kann Rivale Roche (GS +0,1 Prozent) trotz positiver Nachrichten über eine weitere Zulassung von Tecentriq durch Swissmedic nicht mithalten. Auch Nestlé (+0,5 Prozent) hinken hinter Novartis hinterher.

Die ebenfalls als eher defensiv eingestuften Givaudan (+0,9 Prozent), Lindt & Sprüngli (+0,7 Prozent) und Sonova (+0,6 Prozent) ziehen ebenfalls an. Zu den Gewinnern zählen ausserdem zyklische Werte wie Sika, Logitech, Swatch und Holcim mit einem Kursplus zwischen 1,1 und 0,7 Prozent.

Unter Druck stehen dagegen Straumann (-1,5 Prozent), die im Verlauf den Kursrückgang aber eingrenzen können. Nach den starken Kursgewinnen seit Zahlenvorlage am Mittwoch komme es zu Gewinnmitnahmen. Diese dürften durch die Ratingsenkung der UBS auf «Sell» von «Neutral» noch verstärkt werden, heisst es am Markt. Der kurz- und mittelfristige Konsens sei zu optimistisch, heisst es als Begründung in einer Studie der Bank.

Geberit (-0,1 Prozent) machen das frühe Kursminus praktisch wett. Sie litten noch ein wenig unter kritischen Kommentaren von Analysten nach der Bilanzvorlage am Vortag, als der Kurs um 1,8 Prozent gefallen war. Konkret haben Oddo BHF, Jefferies und Berenberg das Kursziel für die Aktien des Sanitärtechnikers reduziert.

Im breiten Markt stehen Mobilezone (-3,2 Prozent) unter Druck. Der Handyverkäufer hat im ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten verfehlt. Vetropack büssen nach einer Kurszielsenkung durch Berenberg 2,4 Prozent ein auf 30,40 Franken.

Gefragt sind Kuros (+6,8 Prozent auf 14,38 Fr.) Die Aktie sei aus der Handelsspanne von 11 bis 13 Franken ausgebrochen, meint ein Händler.

pre/hr

(AWP)