Dabei dürften die Daten kaum etwas am aktuellen Kurs der US-Notenbank Fed ändern. In den letzten Wochen haben ihre Mitglieder immer wieder deutlich gemacht, dass sie keine Eile mit weiteren Zinssenkungen haben und es erst einmal weitere Konjunkturdaten bräuchte. Generell erweise sich der Markt aber als recht robust, sind sich Händler einig. So konnten in den vergangenen zwei Wochen weder Deepseek noch die geo- und wirtschaftspolitischen Tiraden von US-Präsident Donald Trump verhindern, dass die Märkte weiter nach oben zogen.
Der Leitindex SMI gewinnt gegen 11.10 Uhr um 0,19 Prozent hinzu auf 12'648,43 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,07 Prozent auf 2080,15 Punkte und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 16'781,57 Zähler. Im SLI kommen auf 16 Verlierer 13 Gewinner und eine unveränderte Sonova.
Dass eine gewisse Nervosität vor den US-Daten herrscht, zeigt auch ein Blick auf die Kurstafel. Mit Swisscom (+1,4 Prozent), Nestlé (+0,9 Prozent) und mittlerweile auch Roche (+0,4 Prozent) sind defensive Titel und Schwergewichte gesucht. Während Roche bereits vergangene Woche Zahlen vorgelegt hat, werden Swisscom und Nestlé beide am kommenden Donnerstag über das Geschäftsjahr berichten. Die Aktien des Nahrungsmittelriesen haben sich im Vorfeld als volatil erwiesen. Investoren seien etwas verunsichert in Bezug auf die Problembereiche des Konzerns, heisst es.
Mit Holcim, ABB und Schindler sind aber auch konjunktursensible Titel weit vorne im Gewinnerfeld zu finden. Sie ziehen um bis zu 0,8 Prozent an. Holcim hatten im frühen Handel gar erstmals seit 2007 wieder kurz oberhalb der 95-Franken-Marke notiert. Händler sprechen von einer generellen Stärke baunaher Werte. Diese seien auch angesichts der Zahlen des französischen Infrastrukturkonzerns Vinci gesucht, der im vergangenen Jahr die Markterwartungen beim operativen Ergebnis übertroffen habe.
Bei den Finanzwerten geht es zum Wochenschluss für die Versicherer Swiss Re, Swiss Life und Zurich um bis zu 0,9 Prozent aufwärts. Auch die UBS (+0,4 Prozent) setzen ihre Gegenbewegung vom Vortag nach den vorangegangenen starken Einbussen fort. Dagegen halten Partners Group mit -1,6 Prozent die rote Laterne. Auch Julius Bär (-1,4 Prozent) haben ihre kurze Erholung vom Vortag wieder abgebrochen.
Ebenfalls abwärts geht es für Titel wie SIG (-1,2 Prozent auf 19,99 Fr.). Am Vortag hatten sie erstmals seit langem wieder oberhalb der Marke von 20 Franken geschlossen.
Im Gegensatz zu Roche setzen die anderen Gesundheitswerte ihre Schwäche vom Vortag fort. Neben Sandoz geben Alcon, Lonza, Novartis und Straumann zwischen 0,9 und 0,2 Prozent nach.
Die Berichtssaison fand zum Wochenschluss in den hinteren Reihen statt. Bei Vontobel (-1,5 Prozent) haben die Ergebnisse die Erwartungen zwar in etwa getroffen. Analysten stören sich aber an den anhaltenden Netto-Neugeldabflüssen im Asset Management. Auch EMS (-0,9 Prozent) fallen nach Zahlen zurück.
Dagegen zieht der Elektronikkomponenten-Hersteller Lem (+2,4 Prozent) nach Zahlen und einem Restrukturierungsprogram zur Kostensenkung klar an.
Analystenkommentare schicken TX Group (+4,4 Prozent) und die Versandapotheke DocMorris (-6,0 Prozent) in unterschiedliche Richtungen.
Zudem gab es an diesem Tag einen Neuzugang an der SIX. Das Biotechunternehmen Bioversys ist mit 36,50 Franken in den Handel gestartet. Den IPO-Preis hatte das Unternehmen auf 36 Franken festgelegt. Aktuell notieren die Titel bei 35,12 Franken klar darunter.
hr/jb
(AWP)