«An diesem Wochenende wird es auf der geopolitischen Bühne hochspannend», kommentiert denn auch Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt die Europäer mit seinem Friedensplan für die Ukraine und einem Telefonat mit Russlands Präsident Putin überrumpelt. «An der Börse sind die Anleger deshalb hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf einen Waffenstillstand mit entsprechend positiven Reaktionen am Aktienmarkt und der Sorge vor einer weiteren Eskalation der ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der neuen Regierung in Washington und der EU nicht nur in der Handelspolitik», sagte ein Händler. Es bestehe also ein erhöhtes Potenzial für volatile Märkte.
Der Leitindex SMI gibt gegen 11.05 Uhr um 0,23 Prozent nach auf 12'919,05 Punkte. Am Vortag war das Barometer bis auf 12'951 Punkte gestiegen, womit das Rekordhoch bei 12'997 keine 50 Punkte mehr entfernt ist.
Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, die Gewichtung der Einzeltitel aber gekappt ist, verliert 0,09 Prozent auf 2119,74 und der breite SPI 0,13 Prozent auf 17'1139,82 Zähler. Im SLI geben 13 Aktien nach, 14 legen zu und drei sind unverändert.
Dass der SMI im Minus notiert, ist alleine den drei Schwergewichten geschuldet, allen voran den beiden Pharmawerten. So geben Novartis, Roche und Nestlé zwischen 1,0 und 0,2 Prozent nach. Besser als befürchtet ausgefallene Zahlen hatten Nestlé am Vortag allerdings um mehr als 6 Prozent in die Höhe katapultiert und damit auch den SMI massgeblich angetrieben.
Neben den beiden Pharmawerten sind mit Alcon, Sandoz und Sonova noch weitere Vertreter aus dem Gesundheitssektor im Verliererfeld zu finden. Die Papiere geben um bis zu 0,5 Prozent nach. Im Handel wird auf eine allgemeine Sektor-Schwäche verwiesen, nachdem einige Unternehmen mit Zahlen enttäuscht haben.
Zudem verweisen Händler auf Robert F. Kennedy Jr., der als Gesundheitsminister von Präsident Trump vereidigt wurde. Dies sorge für eine gewisse Unruhe.
Derweil sind die aktuellen Abgaben etwa bei SGS (-0,7 Prozent) oder auch Kühne+Nagel (-0,6 Prozent) eher Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende geschuldet, nachdem die Papiere im Wochenverlauf gut zugelegt haben. SGS etwa haben mit ihrer Zahlenvorlage im Wochenverlauf überzeugt.
Das Gegenstück bilden unter anderem die beiden Uhrenhersteller Richemont (+0,7 Prozent) und Swatch (+0,6 Prozent). Wie ein Analyst schreibt, habe sich auch Hermes nun in die Reihe jener Unternehmen eingereiht, die die Analystenprognosen blass aussehen liessen.
Noch deutlicher gewinnen die beiden Techwerte VAT und Logitech sowie aus dem Finanzsektor Partners Group und Julius Bär hinzu. Allesamt stehen jeweils mindestens 1 Prozent höher. Logitech sind im frühen Handel bis auf 93,68 Franken gestiegen, was den höchsten Stand seit September 2021 bedeutet.
Mit Schindler, Adecco und Holcim gewinnen noch weitere konjunktursensible Werte hinzu. Sie verteuern sich um bis zu 0,8 Prozent.
Ein positiver Analystenkommentar schiebt unterdessen Givaudan (+1,1 Prozent auf 3987 Franken) in Richtung der 4000-Franken-Marke.
In der zweiten Reihe stechen Vetropack (+11 Prozent) und Leonteq (+7,5 Prozent) mit Kurssprüngen hervor. Beim Derivate-Spezialisten fordern gewichtige Aktionäre mehr Dividende, während bei Vetropack ein Analystenkommentar beflügelt.
Nach Zahlen präsentieren sich zudem Mobimo (+1,7 Prozent) fester.
hr/cg
(AWP)