Dies erklärt auch, warum die hiesigen Titel zuletzt nachgaben, während US-Aktien zulegten. Grund seien Umschichtungen. Aber auch die anhaltende Bitcoin-Hausse sowie der starke US-Dollar seien weitere Ausprägungen des «Trump-Trades», der durch die Verteidigung der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus zusätzliche Unterstützung erhalte, heisst es bei der Deka Bank. «Zusammen mit den umstrittenen Personalentscheidungen der neuen Regierung wächst die Sorge, dass die Trump-Administration ihre extremen wirtschaftspolitischen Ankündigungen eher mehr als weniger umsetzen wird.» Im Handelsverlauf dürften dann die US-Erzeugerpreise im Fokus stehen.

Der Schweizer Leitindex SMI verliert gegen 11.05 Uhr 0,20 Prozent auf 11'680,33 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, fällt um 0,18 Prozent auf 1921,05 Punkte und der breiter gefasste SPI um 0,12 Prozent auf 15'564,31 Zähler. Im SLI verlieren 12 Titel, 14 gewinnen und vier notieren unverändert.

Die beiden Versicherer Swiss Life (-2,2 Prozent) und Swiss Re (-1,3 Prozent) haben am Morgen Zahlen vorgelegt und damit die Berichtssaison der Blue Chips beendet. Die Swiss-Life-Zahlen kommen in Analystenkreisen zwar mehrheitlich gut an. In der Vermögensverwaltung weiss der Lebensversicherer allerdings nur bedingt zu überzeugen.

Beim Rückversicherer Swiss Re sprechen Händler von Gewinnmitnahmen, nachdem der Konzern in der vergangenen Woche nach ersten Eckdaten deutlich zugelegt hatte.

Deutlicher geht es erneut auch für Alcon (-2,0 Prozent) abwärts. Der Spezialist für Augenheilkunde hatte am Dienstag Quartalszahlen vorgelegt und damit für Ernüchterung gesorgt. Nicht nur waren die Zahlen selbst zum Teil etwas hinter den Erwartungen geblieben, auch der Ausblick wurde etwas zurückhaltender formuliert.

Aber auch sonst ziehen sich die Investoren eher aus Gesundheitstiteln zurück. Roche, Sandoz und Lonza sind mit Abschlägen von bis zu 1,1 Prozent ebenfalls weit vorne im Verliererfeld zu finden. Im Gegensatz zum Schwergewicht Roche deuten die starken Kursgewinne von Sandoz und Lonza seit Jahresbeginn auf Gewinnmitnahmen hin.

Die anderen beiden Schwergewichte Nestlé (-0,1 Prozent) und Novartis (-0,2 Prozent) halten sich derweil besser als der Markt und verhindern so noch stärkere Verluste.

Im Fokus stehen zudem die PS des Schokolade-Herstellers Lind & Sprüngli (-0,3 Prozent). Nach dem Hype in Deutschland lanciert Lindt seine limitierte Dubai-Schokolade nun auch in der Schweiz.

An der Spitze der Gewinnerliste stehen derweil Werte wie Logitech, Swatch, VAT, Straumann und auch SIG. Sie legten teilweise um mehr als 2 Prozent zu. Seit Jahresbeginn stehen bei diesen Werten Kursverluste von bis zu 30 Prozent zu Buche, was sicherlich in die aktuelle Bewegung eingeflossen ist, heisst es.

Aufwärts geht es auch für Kühne+Nagel (+0,5 Prozent). Der Logistiker hat eine Mehrheitsbeteiligung an der US-amerikanischen IMC Logistics erworben.

Ausgeprägte Kursbewegungen sind vor allem in den hinteren Reihen zu beobachten. So verlieren Stadler Rail noch immer 10 Prozent auf 20,20 Franken. Der Zugbauer hatte am Vorabend seine Guidance gekappt. Im bisherigen Tagestief kosteten die Papiere 18,82 Franken, was auch das bisherige Rekordtief der Titel bedeutet.

Montana Aerospace geben aktuell noch 0,6 Prozent auf 15,64 Franken ab, nachdem sie im frühen Handel bis auf 14,20 Franken gefallen waren.

Derweil weisen Pierer Mobility (+3,6 Prozent) eine zaghafte Erholung nach dem Kurseinbruch um mehr als 30 Prozent am Vortag auf.

hr/kw

(AWP)