Derweil erhält der Markt auch Unterstützung aus Fernost: Chinas Führung will wegen der angespannten Wirtschaftslage mit einem Konjunkturpaket den angeschlagenen Immobilienmarkt und den schleppenden Konsum wieder ankurbeln. Die Wirtschaftsziele für dieses Jahr müssten erreicht werden, forderte das Politkader, wie Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Derweil hat der Chipkonzern Micron mit seinem Ergebnis und positiven Aussagen zur weiteren Entwicklung ebenfalls zur Stimmungsaufhellung beigetragen. Weitere Impulse gibt es an Nachmittag aus den USA in Form weiterer Konjunkturdaten. Zudem treten mehrere Notenbanker an einer Veranstaltung auf.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert gegen 11.05 Uhr um 0,31 Prozent höher bei 12'185,95 Punkten. Kurz vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung der SNB stand der SMI bei 12'267 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewinnt 0,64 Prozent auf 1994,69 und der breite SPI 0,50 Prozent auf 16'253,02 Zähler. 21 SLI-Werte legen zu und neun geben nach.

Gefragt sind Technologiewerte wie VAT und Logitech sowie AMS Osram, Comet, Inficon, U-blox und Sensirion mit Gewinnen zwischen 1,6 Prozent und 6,6 Prozent. Grund dafür ist Micron: Der US-Techriese hatte am Vorabend berichtet, die Nachfrage nach KI-Ausrüstung trage dazu bei, dass der Umsatz im ersten Quartal etwa 8,7 Milliarden Dollar erreichen soll. Analysten hatten nur 8,3 Milliarden erwartet. Zudem liegt auch das Micron-Ergebnis im vierten Geschäftsquartal deutlich über den Erwartungen. Micron schossen nachbörslich um 15 Prozent nach oben.

Mit ganz oben auf der Kurstafel stehen zudem erneut die Luxusgüterwerte Richemont (+5,5 Prozent) und Swatch (+5,6 Prozent). Händler verweisen weiterhin in Richtung China. Das Konjunkturpaket lasse die Hoffnung auf eine Erholung in dem wichtigen Markt steigen und die Anleger nach den Aktien greifen. Dazu komme etwa bei Swatch, dass die Aktien jüngst auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2008 gefallen waren.

Gesucht werden auch Straumann (+1,8 Prozent), die ihren Höhenflug fortsetzen. Auch hier helfe die «China-Hoffnung», zähle das Reich der Mitte doch zu den wichtigsten Wachstumsregionen des Dentalimplantatherstellers, sagt ein Händler.

Die Aktien der Grossbank UBS (+1,9 Prozent) machen den Vortagesabschlag mehr als wett. Möglicherweise sorge die Entwicklung um die von UniCredit umworbene deutsche Grossbank Commerzbank für eine gewisse Fantasie, meint ein Börsianer.

Dagegen rutschten die Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent), Novartis (-1,0 Prozent) und Roche GS (-0,2 Prozent) im Verlauf ins Minus, was auch den Anstieg des Gesamtmarktes abgebremst hat. Dabei erfreuten sich vor allem Roche zunächst klar steigender Kurse. Grund dafür war die Bank Vontobel, die die Empfehlung auf «Buy» von «Hold» erhöht hatte. Zudem hatte der Pharmakonzern positive Studiendaten zum Mittel Gazyva veröffentlicht.

Schwächer tendieren zudem die Versichererwerte Zurich (-0,2 Prozent) und Swiss Re (-0,2 Prozent), die stark gestiegenen Titel des Aromenproduzenten Givaudan (-1,6 Prozent) und von Swisscom (-0,4 Prozent) und von Lindt & Sprüngli PS (-0,1 Prozent).

Am breiten Markt erfreuen sich zudem Stadler Rail (+2,9 Prozent) reger Nachfrage. Der Zughersteller hat von den SBB einen Auftrag über bis zu 129 Güterlokomotiven erhalten. Diese sollen zwischen Herbst 2027 und 2035 ausgeliefert werden und alte Lokomotiven von SBB Cargo ersetzen.

pre/ys

(AWP)