Derweil hat sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im Januar überraschend deutlich verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg einer ersten Berechnung zufolge um 0,6 Punkte auf 50,2 Zähler. Der Gesamtindikator steigt damit knapp über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Wie lange diese Markteuphorie noch anhält, sei aber ungewiss, heisst es weiter. Denn nach der jüngsten Aufwärtsbewegung an den Märkten wäre eine Konsolidierung kaum überraschend. Zudem dürften nun die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag allmählich in den Fokus der Anleger rücken. Dabei wird vom Fed eine «Zinspause» und von der EZB eine weitere Zinssenkung erwartet.

Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr 0,38 Prozent höher bei 12'312,12 Punkten. Damit hat der SMI seit Jahresanfang rund 6 Prozent gewonnen. Dabei hat er 13 der letzten 15 Sitzungen im grünen Bereich beendet. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,48 Prozent hinzu auf 2043,03 und der breite SPI 0,39 Prozent auf 16'398,95 Zähler. Im SLI legen 20 Titel zu und 8 geben nach. Zwei (Partners Group und Swiss Life) sind unverändert.

Im Fokus stehen die Aktien der Luxusgüterhersteller, die europaweit gefragt sind. Grund dafür ist Burberry. Das britische Luxusmodehaus hat im Weihnachtsquartal klar weniger schwach abgeschnitten als erwartet. Dies weckte am Markt die Hoffnung auf einer Erholung in der Branche. Daher würden nun «fleissig» die Aktien von Swatch (+3,2 Prozent) und Richemont (+3,0 Prozent) gekauft, heisst es am Markt. Während Richemont in der Vorwoche mit Zahlen brilliert hatte, steht das Ergebnis von Swatch noch aus.

Zu den Gewinnern zählen zahlreiche Zykliker, die von der durch die PMI-Daten angefachte Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung profitierten. Dazu zählen der Personaldienstleister Adecco (+2,4 Prozent), die Bauwerte Sika (+2,2 Prozent), Holcim (+1,5 Prozent) und Geberit (+0,6 Prozent). Aber auch Maschinen- und Anlagenbauer wie SIG (+2,2 Prozent), ABB (+0,6 Prozent) oder der Chemiewert Clariant (+2,3 Prozent) sowie die Technologiewerte VAT (+1,80 Prozent) , AMS (+3,4 Prozent) und Comet (+2,1 Prozent) werden gekauft.

Dagegen stehen die Aktien von Givaudan (-2,5 Prozent) nach Zahlen unter Druck. Der Duft- und Aromenhersteller hat im Geschäftsjahr 2024 deutlich mehr umgesetzt und den Gewinn erstmals auf über eine Milliarde Franken gesteigert. Am Markt ist von Gewinnmitnahmen und einer gewissen Dividendenenttäuschung die Rede.

Verluste gibt es neben Givaudan auch bei anderen als eher defensiv taxierten Firmen wie Swisscom, Novartis und Nestlé, die um bis zu 0,3 Prozent nachgeben. Die Finanzwerte Swiss Re, Swiss Life und Zurich sowie Partners Group und Julius Bär sind kaum verändert.

Auf den hinteren Rängen stechen Emmi (+4,0 Prozent) nach Zahlen positiv hervor. Der Milchverarbeiter hat mit seinen Zahlen die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2024 übertroffen. Die Zahlen zeigten ein starkes volumengetriebenes organisches Wachstum, heisst es.

Pierer Mobility (+15 Prozent) reagieren mit einem Kurssprung auf die Mitteilung, dass der angeschlagene Zweiradhersteller laut eigenen Angaben Finanzierungsangebote erhalten hat.

Die Aktien von Swiss Steel brechen um zwei Fünftel ein. Das finanziell schwer angeschlagene Unternehmen will sich von der Börse zurückziehen. SFS (-3,6 Prozent) geben nach Zahlen nach.

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(AWP)