Andere Marktteilnehmer wiesen aber auch auf die weiter bestehenden Unsicherheit hin. So bleibe die künftige Handelspolitik der USA und die Frage möglicher Zölle auch gegen China und die EU offen. Die Rhetorik aus dem Weissen Haus werde zudem konfrontativer. So beklagte Trump zuletzt das Handelsdefizit der USA und sagte, die Europäische Union würde keine Autos und keine landwirtschaftlichen Produkte aus den Vereinigten Staaten kaufen. Zudem forderte er die EU auf, mehr Öl und Gas zu importieren.
Der SMI schloss 0,80 Prozent höher bei 12'207,89 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,76 Prozent auf 2024,37 und der breit gefasste SPI um 0,53 Prozent auf 16'239,58 Zähler. Im SLI kamen auf 19 Gewinner 11 Verlierer.
An die Spitze der Blue Chips setzten sich ABB (+3,7 Prozent), die von Trumps Plänen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Öl-, Gas- und Stromprojekte profitierten.
Von der Marktstimmung getrieben wurden auch die SMI-Schwergewichte Roche (+1,3 Prozent) und Novartis (+0,4 Prozent), die kommende Woche ihre Jahreszahlen vorlegen werden. Erstere waren nach einem positiven Kommentar der Bank of America gefragt. Zudem profitierte die Branche von Trumps Plänen, Kostensenkungen für verschreibungspflichtige Medikamente aufzuheben.
Gesucht blieben auch Medtech-Werte wie Sonova (+3,1 Prozent) und Alcon (+1,8 Prozent), die bereits im bisherigen Jahresverlauf gut abgeschnitten haben.
Weiter trieb das angekündigte 500-Milliarden-KI-Projekt den Chip-Zulieferer VAT (+2,0 Prozent) an. In den hinteren Reihen zogen auch Branchenkollegen wie Comet (+3,7 Prozent) oder Ams Osram (+4,0 Prozent) an.
Auch die Finanzwerte erhielten Auftrieb, wenn auch unterschiedlich stark. So zogen Partners Group (+2,3 Prozent) und Julius Bär (+0,7 Prozent) an, während UBS (+0,1 Prozent) kaum reagierten. Händler verwiesen auf die Hoffnung, dass sich Risikokapitalgebern in den USA unter der neuen Regierung ein vorteilhafteres Umfeld bieten wird.
Auch die Aktien von Swiss Re (+1,5 Prozent) schlossen im Plus, trotz einer Herunterstufung durch HSBC.
Auf der Verliererseite standen derweil Adecco (-1,7 Prozent). Der Personaldienstleister meldete am Morgen einen Rückgang der offenen Stellen in der Schweiz.
Ebenfalls verkauft wurden aufgrund einer Branchenschwäche Swisscom (-1,7 Prozent) sowie Logitech (-1,8 Prozent).
Schliesslich weiteten die PS von Lindt&Sprüngli (-1,3 Prozent) sowie Nestlé (-0,8 Prozent) ihre Verluste aus. Am Morgen sorgte Barry Callebaut (-8,0 Prozent) mit seinen Q1-Volumenzahlen für eine negative Überraschung.
Im breiten Markt sorgten Analystenvoten für viel Bewegung. Deutlich nach oben ging es etwa mit den Papieren der Pharmazulieferer Bachem (+4,5 Prozent) und Polypeptide (+6,8 Prozent). Die Papiere wurden von Barclays auf «Equal Weight» hochgestuft, respektive mit der Ersteinstufung «Overweight» bedacht.
Schweiter avancierten um 4,1 Prozent. Baader Helvea hievte die Aktien auf seine Favoritenliste.
Sensirion (+3,7 Prozent) waren gefragt, nachdem UBS die Aktien neu in ihre Favoritenliste für europäische Nebenwerte aufgenommen hat.
Auch Belimo (+2,9 Prozent auf 698 Fr.) zogen nach zwei Ratingerhöhungen durch Vontobel und HSBC an.
DocMorris (-3,0 Prozent) mussten schliesslich nach einer Herabstufung durch Berenberg Verluste hinnehmen.
ls/cf
(AWP)