Nach einem deutlich festeren Start ging dem Leitindex SMI die Luft zwar etwas aus und er fiel auch kurzzeitig knapp ins Minus, doch zum Schluss schaffte er es doch wieder in den grünen Bereich. Damit hat er an 14 der 16 Handelstage in diesem Jahr zugelegt und notiert bereits knapp 6 Prozent höher als Ende 2024.
Die vor allem am Morgen deutlich höheren Kurse wurden auf die guten Vorgaben aus den USA (Stichwort Trump und Zölle) sowie gute Konjunkturzahlen aus der Eurozone zurückgeführt. Dann sei das Geschehen aber relativ schnell abgeflacht und die leicht schwächere Eröffnung an der Wall Street habe ebenfalls etwas auf die Stimmung gedrückt. Überhaupt fragen sich immer mehr Marktteilnehmer, wie lange die Euphorie am Markt wohl noch anhält. Nach einer solchen Aufwärtsbewegung, wie wir sie zuletzt gesehen haben, wäre eine Konsolidierung jedenfalls kaum überraschend und wohl auch gesund - zumal nun die nächsten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed und der EZB näher rücken, sagte ein Marktteilnehmer.
Der Leitindex SMI gewann zum Handelsschluss 0,18 Prozent auf 12'287,28 Punkten, das Tageshoch lag knapp 50 Punkte höher. Mit fünf positiven Sitzung schaffte der SMI ein Wochenplus von 2,5 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, avancierte am Freitag 0,22 Prozent auf 2037,74 und der breite SPI 0,21 Prozent auf 16'370,48 Zähler. Im SLI schlossen 18 Titel höher, elf tiefer und einer unverändert.
Vorne bei den Blue Chips lagen einige zyklische Titel, die vor allem von guten PMI-Zahlen aus der Eurozone profitieren. So ist der Gesamtindex im Januar überraschend deutlich und über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern gestiegen. Grösste Gewinner waren Adecco (+2,4 Prozent) vor SIG (+2,1 Prozent) und Holcim (+1,6 Prozent). Über 1 Prozent zulegen konnten ausserdem Sonova, Lonza, Sika, Lindt und Straumann.
Klar am Schluss der Tabelle reihten sich die Papiere von Givaudan (-3,1 Prozent) ein. Der Genfer Aromen- und Duftstoff-Hersteller hat am Morgen als erster SMI-Konzern sein vollständiges Jahresergebnis 2024 bekannt gegeben. Er hat deutlich mehr umgesetzt und den Gewinn erstmals auf über eine Milliarde Franken gesteigert. Am Markt war entsprechend von Gewinnmitnahmen und einer gewissen Dividendenenttäuschung die Rede.
Deutlich schwächer zeigten sich auch SGS (-1,5 Prozent). Die Papiere des Genfer Warenprüfers haben seit Bekanntwerden der News über Fusionsgespräche mit dem Rivalen Bureau Veritas Mühe und sind mittlerweile der schwächste Blue Chips im laufenden Jahr.
Anders liegt der Fall bei Partners Group (-1,0 Prozent), die heute ebenfalls zu den Verlierern gehörten. Die Titel des Private-Equity-Hauses hatten bis am Vortag bereits 14 Prozent zugelegt, entsprechend war am Markt vor allem von Gewinnmitnahmen die Rede. Die Titel der UBS (+0,4 Prozent), die ebenfalls zu den besten Titel im bisherigen 2025 gehören, legten dagegen auch zum Wochenschluss wieder zu.
Newsmässig war im breiten Markt auch am Freitag wieder deutlich mehr los. Hier stachen etwa Emmi (+5,1 Prozent) nach Zahlen positiv hervor. Das organische Wachstum des Milchverarbeiters hat die Erwartungen von Analysten übertroffen. Nach dem deutlichen Kursrückgang in letzter Zeit habe die positive Überraschung natürlich auch zu gewissen Deckungskäufen geführt, hiess es. Auch BB Biotech (+2,3 Prozent) gingen nach Zahlen freundlich aus dem Handel, Mikron schlossen unverändert.
Weniger gut aufgenommen wurden derweil die Umsatzzahlen des Ostschweizer Industrieunternehmens SFS (-4,4 Prozent). Das organische Wachstum lag hier deutlich unter den Vorgaben des Marktes.
Im Fokus waren auch die Aktien von Swiss Steel (-39 Prozent). Sie brachen regelrecht ein auf die Ankündigung, dass sich das angeschlagene Unternehmen von der Börse zurückziehen will. Das nehme dem Titel das Spekulationselement und habe wohl einige Kleinanleger zum Ausstieg veranlasst, hiess es.
(AWP)