Doch die Hoffnung auf eine Lösung im Zollstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China habe wesentlich zur Verbesserung des Marktsentiments beigetragen, hiess es weiter. China und die EU wollen im Streit um E-Auto-Zölle miteinander verhandeln. Allmählich richte sich der Blick der Anleger zudem wieder stärker in Richtung USA, wo Ende Woche mit dem PCE Index neue Inflationszahlen veröffentlicht werden. Zudem könnten die Marktteilnehmer noch versuchen, ihre Portfolios mit so genanntem Window Dressing etwas aufzuhübschen. Ende Woche endet das erste Halbjahr, das für die Anleger erfreulich enden dürfte.

Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch auf 12'180,57 Punkten noch um 1,20 Prozent höher mit 12'157,29 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückte um 1,03 Prozent vor auf 1963,32 und der breit gefasste SPI um 1,05 Prozent auf 16'137,30 Zähler. Im SLI schlossen 27 Werte mit Gewinnen und drei mit Verlusten.

Getragen wurde der Kursanstieg vom Schwergewicht Novartis (+2,2 Prozent). Nestlé (+1,1 Prozent) und Roche GS (+1,0 Prozent) folgten mit etwas Abstand. Dabei wartete Roche erneut mit guten Informationen auf. Der Pharmakonzern hat zwei neue Cobas-Analysegeräte auf den Markt gebracht und ist der EU-Zulassung für die Gentherapie Elevidys einen Schritt näher gekommen. Zuletzt haben sich positive «Apothekermeldungen» nicht nur gehäuft, sie wurden am Markt auch positiv zur Kenntnis genommen und mit steigenden Kursen honoriert.

Den grössten Gewinn bei den Bluechips gab es bei den Aktien von Swatch (+2,6 Prozent), die die in der Vorwoche gestartete Aufholjagd fortsetzten. Bereits in der Vorwoche hatte sich Swatch besser entwickelt als der Konkurrent Richemont (+1,1 Prozent). Allerdings liegen Swatch in der bisherigen Jahresperformance mit einem Kursminus von 17 Prozent deutlich hinter Richemont zurück, die über 20 Prozent zugelegt haben.

Auch andere Zykliker wie SIG (+1,8 Prozent), Geberit (+1,8 Prozent) sowie mit etwas Abstand Kühne + Nagel (+1,2 Prozent) und ABB (+0,7 Prozent) waren gefragt.

Weit oben auf der Kurstafel waren zudem Vertreter aus der Gesundheitsbranche wie Lonza (+2,1 Prozent) und Alcon (+1,7 Prozent) zu finden. Der Augenheilkunde-Spezialist hat für zwei Chirurgie-Technologien eine Zulassung in den USA erhalten.

Zu den Gewinnern zählten zudem die Finanztitel UBS (+1,3 Prozent), Julius Bär (+1,3 Prozent) und Partners Group (+1,5 Prozent). Bei der Privatbank Bär rissen dabei die CEO-Gerüchte nicht ab. Dies sei wohl die derzeit am heissesten gehandelte Personalie im Swiss Banking, hiess es.

Weiter hinten auf der Rangliste sammelten sich der Technologietitel VAT (+0,4 Prozent). Händler verwiesen dabei in die USA, wo sich derzeit die Standardwerte besser schlugen als die Technologietitel. Dies zeigte sich auch am breiten Markt, wo AMS Osram (-0,4 Prozent) oder Comet (-0,8 Prozent) und U-blox (-0,5 Prozent) nachgaben.

Zu den wenigen Verlierern im SLI zählten aufgrund von Gewinnmitnahmen SGS (-1,1 Prozent) und Sandoz (-2,0 Prozent). Straumann (-0,1 Prozent) schlossen ebenfalls knapp im Minus.

In den hinteren Reihen fielen Molecular Partners (-22 Prozent) negativ auf, die erneut unter Gewinnmitnahmen litten.

Schlatter (-6,1 Prozent) sackten nach einer Gewinnwarnung ebenfalls ab. Bei dem Unternehmen kommt es zu Verzögerungen in der Produktion von Armierungsgittern, was sich negativ auf das Geschäft im ersten Halbjahr auswirken werde.

pre/rw

(AWP)