Hierzulande stieg der PMI für das verarbeitende Gewerbe im Mai mit 46,4 Punkten derweil auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Doch die Zahl unter 50 deutet an, dass sich der Rückgang der Industrietätigkeit fortsetzen dürfte. Im Dienstleistungssektor fiel der Index auf 48,8 und damit ebenfalls wieder unter die 50er-Schwelle, die die Grenze zwischen Expansion und Kontraktion der Aktivität markiert. Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und aus Grossbritannien boten zwar mehrheitlich keine grossen Überraschungen, deuten aber insgesamt nach wie vor auf einen Rückgang der Tätigkeiten hin. Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank, der dann am Donnerstag auf dem Programm steht, hielten sich die Händler zudem noch etwas zurück, hiess es am Markt.

Der Leitindex SMI schloss 0,05 Prozent höher bei 12'007,04 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, verlor derweil 0,25 Prozent auf 1950,03 und der breite SPI 0,15 Prozent auf 15'968,51 Zähler. Von den 30 Titeln des SLI schlossen elf im Plus und 19 im Minus.

Den stärksten Kursanstieg verzeichneten die Inhaber-Aktien von Roche (+1,3 Prozent), während die Genussscheine, die einen viel höheren Free Float haben, um 0,5 Prozent zulegten. Konkurrent Novartis hingegen schloss 0,5 Prozent tiefer. Der eigentliche SMI-Mover war allerdings das dritte Schwergewicht im Bunde - Nestlé (+0,9 Prozent). Die Aktie des weltgrössten Lebensmittelkonzerns, die in den vergangenen Monaten arg unter die Räder gekommen war, profitierte nach wie vor von den hoffnungsvollen Aussagen des Firmenchefs Mark Schneider von vergangener Woche. Er hatte betont, dass Nestlé im zweiten Quartal wieder ein positives Mengenwachstum verzeichnen werde.

Gefragt waren auch Julius Bär (+1,0 Prozent), während UBS im Verlauf ins Minus rutschten (-0,1 Prozent). Ausserdem zogen Technologie- und Industriewerte wie ABB (+0,8 Prozent), Schindler (+0,5 Prozent) oder Geberit (+0,3 Prozent) an.

Swatch, die seit Jahresbeginn unter deutlichen Abgaben leiden, konnten sich am Berichtstag lange an der Spitze der Blue Chips halten, wobei positive Konjunkturdaten aus China geholfen haben dürften. Die Titel verloren jedoch gegen Ende des Handelstages etwas an Schwung und schlossen 0,3 Prozent im Plus. Konkurrent Richemont (-0,3 Prozent), der im Jahresverlauf jedoch massiv besser da steht, konnte nicht mithalten.

Tiefer gehandelt wurden auch die Versicherer Swiss Re (-1,0 Prozent) und Swiss Life (-0,4 Prozent) während Zurich ein knappes Plus von 0,1 Prozent retten konnte. Die Hochwasserschäden nehmen vor allem in Deutschland, aber auch in der Schweiz, zu.

Am stärksten verloren SIG (-3,8 Prozent) nach einer Kurszielsenkung durch die BS. VAT und Sandoz verloren ebenfalls mehr als 3 Prozent, Logitech und SGS jeweils über 2 Prozent. Weitere Wachstumswerte wie Straumann (-1,2 Prozent), Sonova (-0,6 Prozent) oder Alcon (-0,4 Prozent) litten ebenfalls unter Abgaben.

Auf den hinteren Rängen fielen Molecular Partners mit einem Plus von 7,7 Prozent auf. Das Unternehmen präsentierte am Asco-Kongress am Wochenende positive Studiendaten für sein Mittel MP0317. Ebenfalls im Plus schlossen Cosmo Pharma (+1,7 Prozent) nach endgültigen Zahlen.

Warteck Invest verloren derweil 3,1 Prozent, nachdem das Unternehmen über die geplante Kapitalerhöhung informiert hat. Leclanché sanken nach definitiven Zahlen um 1,4 Prozent.

tv/ra

(AWP)