Investoren seien wegen der günstig gelegenen Feiertage am Berichtstag insgesamt eher «Mangelware» gewesen, hiess es im Handel: Viele hätten eine Brücke ins Wochenende oder gar ins Neue Jahr geschlagen. Ohnehin hätten die meisten professionellen Marktteilnehmer ihre Bücher geschlossen und auch Privatanleger engagierten sich kurz vor dem Jahreswechsel eher weniger an der Börse, so ein Händler. Weder von Unternehmensseite noch von Konjunkturseite gab es zudem nennenswerte Impulse.

Der Leitindex SMI schloss um 0,88 Prozent höher auf 11'589,34 Punkten nachdem er kurz zuvor ein Tageshoch von 11'597 Punkten erreicht hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,89 Prozent auf 1917,00 und der breit gefasste SPI gewann 0,91 Prozent auf 15'463,80 Zähler. Alle SLI-Titel schlossen im Plus.

Die klarsten Gewinne unter den Bluechips gab es für die UBS-Aktien (+2,1 Prozent). Rückenwind erhielten sie von einer Branchenstudie der Royal Bank of Canada (RBC), in der die zuständige Analystin ihr Rating «Outperform» für die Grossbanken-Titel bekräftigte und das Kursziel anhob. In der Studie erhöhte sie zudem ihr Kursziel für die Aktien der Privatbank Julius Bär (+1,5 Prozent) bei ebenfalls bekräftigtem «Outperform»-Rating deutlich.

Mit deutlichen Avancen schlossen auch die Aktien des Schokoladeherstellers Lindt+Sprüngli (+1,5 Prozent) und des Logistikers Kühne+Nagel (+1,2 Prozent). Im Markt wurde bei beiden Titel auf grössere Aktienkäufe aus dem Management respektive aus dem Verwaltungsrat verwiesen - beim Logistikkonzern könnte möglicherweise Hauptaktionär Klaus-Michael Kühne dahinterstecken, hiess es.

Nach oben gezogen wurden die Indizes auch von den klar fester tendierenden Pharmaschwergewichten Novartis (+1,3 Prozent) und Roche (GS +1,0 Prozent). Fester gingen zudem die Titel des dritten SMI-Schwergewichts Nestlé (+0,5 Prozent) aus dem Handel. Der Westschweizer Lebensmittelkonzern vermeldete den Abschluss seines seit 2022 laufenden Aktienrückkaufprogramms, bei dem er Titel über rund 20 Milliarden Franken zurückgekauft hat.

Zu den schwächeren Titeln gehörten die Medizinaltechnik-Werte von Straumann (+0,5 Prozent) und Sonova (+0,3 Prozent). Die Aktien des Chipindustrie-Zulieferers VAT (+0,3 Prozent) drehten nach einem guten Handelsbeginn mit einer negativ tendierenden US-Technologiebörse Nasdaq zwischenzeitlich gar ins Minus.

Nur schwache Kursavancen gab es auch für die Versicherungswerte Swiss Life und Zurich (beide +0,1 Prozent), die allerdings weiterhin eine starke Jahresbilanz ausweisen. Ebenfalls zu den schwächeren Titel gehörten die im gesamten Börsenjahr ebenfalls gut gelaufenen Titel des Generikaspezialisten Sandoz (+0,2 Prozent) und des Zementkonzerns Holcim (+0,02 Prozent).

Am breiten Markt fielen die hoch volatilen Wisekey (+29,3 Prozent) mit einem Kurssprung auf, nachdem ein Ausschluss der Tochtergesellschaft Sealsq von der Nasdaq abgewendet wurde. Nach oben ging es auch mit den Aktien des österreichischen Zweiradherstellers Pierer Mobility (+25,6 Prozent). Die Dachfirma Pierer Industrie reichte beim zuständigen Gericht in Österreich einen Restrukturierungsplan ein.

Das Biotechunternehmen Relief (Aktien +8,5 Prozent) gab «signifikante Fortschritte» beim geplanten Zusammenschluss mit der amerikanischen Renexxion bekannt. Kursavancen gab es auch für die Titel des in Schwierigkeiten steckenden Allschwiler Pharmaunternehmens Idorsia (+10,6 Prozent). Im Handel wurde von Deckungskäufen bei dünnen Volumina gesprochen.

Im Plus schlossen derweil auch die Titel der Bank Vontobel (+1,1 Prozent), die im Handelsverlauf gar ein neues Jahreshoch markierten. Am Markt wurde auf einen Bericht von «Inside Paradeplatz» verwiesen, wonach der ehemalige Präsident Zeno Staub zu Vontobel zurückkehren und den Verkauf des Instituts vorbereiten könnte.

tp/mk

(AWP)