Leicht positive Signale kamen derweil aus China. Dort war die Wirtschaft im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet, auch wenn sich das Tempo weiter verlangsamte. «Der befürchtete Datenschock aus China ist somit ausgeblieben», meinte ein Marktanalyst. Ganz allgemein wird die Stimmung am Markt weiterhin als relativ positiv beschrieben. «Allerdings wird die Luft wird langsam dünner», bemerkte ein Händler. Zumal neben den anhaltenden geopolitischen Spannungen auch die Anfang November anstehenden US-Präsidentschaftswahlen für gewisse Verunsicherung sorgten.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss den Handelstag 0,18 Prozent höher bei 12'326,76 Punkten. Er hat damit ein Wochenplus von 1,4 Prozent erzielt, dies nach +1,3 Prozent in der Woche davor. Zum Jahreshoch von Ende August fehlen aktuell gut 150 Punkte.

Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel enthält, rückte am Freitag um 0,30 Prozent vor auf 2011,71 Zähler und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 16'394,99. Bei den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus, sechs im Minus und einer (Schindler PS) unverändert.

Unter den grössten Gewinnern bei den Blue Chips waren den ganzen Tag Swatch (I +2,2 Prozent) und - in etwas geringerem Ausmass - auch Richemont (+0,8 Prozent). Händler verwiesen dabei auf die guten Daten aus China, nachdem die Luxusgüterhersteller zuletzt aufgrund enttäuschter China-Hoffnungen kräftig nachgegeben hätten.

Gefragt waren auch Adecco (+1,5 Prozent), die damit zumindest einen Teil der Vortagesverluste wettmachen konnten. Grund für den Kursrückgang um über 4 Prozent am Vortag waren Quartalszahlen von Manpower gewesen. Nun meinte aber die ZKB, der leicht gesenkte EPS-Ausblick des Rivalen sei überinterpretiert worden. «Die Aktien reagieren insgesamt sehr sensibel auf Daten von Konkurrenten und sind daher sehr volatil», sagte ein Händler ausserdem.

Auch die Aktien von VAT (+1,4 Prozent) setzten nach den Verlusten der vergangenen Tage zu einer Erholung an. Die Aktie war im Zuge eigener Ergebnisse (am Vortag) und wegen einer Gewinnwarnung von ASML in den Tagen davor massiv unter die Räder geraten. Die heutige Erholung dürfte auch unterstützt worden sein durch die guten Zahlen des Branchennachbarn Comet (+4,3 Prozent) aus dem breiten Markt. Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist hat den Umsatz im dritten Quartal 2024 sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch vor allem gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal gesteigert.

Grösste Verlierer waren derweil ABB (-1,6 Prozent) nach den deutlichen Gewinnen vom Vortag im Rahmen der publizierten Quartalszahlen. Hier war denn auch vor allem von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem der Titel gestern 2,4 Prozent zugelegt habe. Weitere etwas deutlichere Verlierer waren ausserdem SGS (-0,7 Prozent) und Sonova (-0,3 Prozent).

Bei den SMI-Schwergewichten hatten Roche (+0,6 Prozent) vor Novartis (+0,02 Prozent) und Nestlé (-0,02 Prozent) die Nase vorn. News gab es am Freitag einzig von Novartis - der Pharmakonzern erhielt eine Empfehlung für das Medikament Kisqali in weiterer Brustkrebs-Indikation.

Im breiten Markt legten neben den oben erwähnten Comet auch Avolta (+2,9 Prozent) deutlich zu, wobei hier auf eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank verwiesen wurde. Auch Rieter (+2,4 Prozent) gewannen - dies, obwohl der Maschinenbauer einen weiteren Stellenabbau plant. Laut Gewerkschaften könnten davon über 10 Prozent der Belegschaft in der Schweiz betroffen sein.

Grössere Gewinne gab es ansonsten noch bei Newron (+14 Prozent), Medartis (+5,8 Prozent) oder Molecular Partners (+5,3 Prozent), schwach schlossen Idorsia (-2,5 Prozent), Meyer Burger (-2,5 Prozent) oder Adval Tech (-2,5 Prozent).

uh/tp

(AWP)