Die US-Teuerungszahlen sind das Highlight der Woche und könnten zum Bewährungstest für die Finanzmärkte werden. Liegt die Inflation im Januar deutlich über den Erwartungen, dürften der erwartete Termin einer ersten Zinssenkung weiter nach hinten rücken, was eine Korrektur einleiten könnte, hiess es bei CMC Markets. Die ZKB geht derweil davon aus, dass sich der Disinflationsprozess in den USA zu Jahresbeginn moderat fortgesetzt hat. Aber auch der Bilanzreigen geht weiter: In den kommenden Tagen werden mit Schindler, Sika und Swiss Re weitere Blue Chips ihre Jahresergebnisse vorlegen.

Der SMI schloss um 0,79 Prozent höher auf 11'179,30 Punkten und damit praktisch auf Tageshoch. Damit steht der SMI wieder fast ein halbes Prozent über dem Stand von Ende 2023. Der 30 Titel umfassende SLI legte 0,83 Prozent zu auf 1811,23 und der breit gefasste SPI 0,82 Prozent auf 14'634,74 Zähler. Fünf der 30 SLI-Titel schlossen tiefer und 25 fester.

Der SMI steht aus technischer Sicht an einer wichtigen Stelle. Sollte die 38-Tage-Line bei 11'208 Punkten zurückerobert werden, könnte die Erholung anhalten, schrieb BNP Paribas in einem Kommentar. Dafür wäre aber die Erholung der SMI-Schwergewichte eine willkommene Unterstützung, meinte ein Händler: «Ohne wird es schwer.»

Und eine Beteiligung der schwersten Schweizer Aktie an der Erholung gab es. Nestlé-Aktien, die noch am Freitag wegen schwacher Zahlen bei der Beteiligung L'Oréal drei Prozent gefallen waren, gewannen 1,5 Prozent.

Mit dem Genussschein von Roche (+1,2 Prozent) setzte ein weiteres Schwergewicht zur Erholung an. Dagegen schlossen Novartis (-0,7 Prozent) schwächer. Sie konnten das Minus aber noch eingrenzen. Novartis steht in der Jahreswertung aber noch immer klar besser da als Konkurrentin Roche.

Starke Gewinne verzeichneten Sika (+3,1 Prozent), dies im Vorfeld des Jahresergebnisses vom kommenden Freitag. Sie gehören allerdings auch zu den schwächsten Blue Chips im laufenden Jahr. Dazu zählen auch Geberit (+3,3 Prozent) und Swatch (+2,4 Prozent). 1,4 Prozent oder mehr gewannen noch SIG, Holcim, Partners Group und Julius Bär.

Dahinter folgten die Finanzwerte Swiss Life und UBS, der Medtechtitel Straumann sowie die zyklischen Schindler und ABB mit einem Kursplus zwischen 1,3 und 0,8 Prozent.

Schwächer schlossen neben Novartis noch Kühne + Nagel (-0,8 Prozent), VAT (-0,7 Prozent), Sandoz und Swisscom (je -0,1 Prozent). Damit zeichnet sich bei Swisscom nach zwei schwachen Wochen eine Stabilisierung ab. Nach den Swisscom-Zahlen am letzten Donnerstag hatten verschiedene Institute ihre Kursziele für die Aktie des Telekomanbieters gesenkt, was wohl einer Gegenbewegung im Wege stand, wie ein Händler sagte.

Im breiten Markt setzten AMS Osram (+4,6 Prozent) ihren Erholungskurs den dritten Tag in Folge fort. Nach einer lange Schwächephase brachten die Zahlen zum Schlussquartal am vergangenen Freitag und dabei vor allem der optimistische Ausblick neuen Schwung in den arg gebeutelten Titel.

Für Komax (+1,9 Prozent auf 165,20 Fr.) könnte das Schlimmste überstanden sein, hiess es. Nachdem die Aktie innert eines Jahres von über 300 auf fast 160 Franken abgestürzt ist, hat die UBS ihre Verkaufsempfehlung nun abgesetzt und ist neutral eingestellt.

pre/uh

(AWP)