Zudem habe der jüngste US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag den Hoffnungen auf eine baldige Zinswende in den USA wieder etwas Auftrieb verliehen. Im Juni wurden in den USA zwar mehr Stellen geschaffen als erwartet, die Zahlen für die beiden Vormonate wurden aber nach unten revidiert. Ferner fiel die Arbeitslosenquote im Juni höher aus als erwartet. Laut Händlern scheint es in Anbetracht der sich eintrübenden Konjunktur nicht mehr ausgeschlossen, dass die US-Notenbank Fed noch vor den Präsidentschaftswahlen im November eine erste Leitzinssenkung vornehmen könnte. Vor allem die Aussichten auf sinkende Finanzierungskosten trieb die US-Technologiewerte an.
Der Leitindex SMI schloss um 0,38 Prozent höher bei 12'051,66 Punkten. Das Tageshoch markierte der Schweizer Leitzindex bei 12'111 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,27 Prozent auf 1958,57 und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 16'058,11 Zähler. Im SLI gewannen 18 Titel hinzu und 12 ermässigten sich.
Grösster Gewinner unter den Blue Chips waren Swiss Re (+2,6 Prozent). Diese konnten sich damit wieder etwas vom Kursrutsch der Vorwoche erholen. Sorgen um die anstehende Hurrikan-Saison in den USA hatten die Aktien des Rückversicherers belastet. Gesucht waren am heutigen Handelstag auch andere Versicherer wie Swiss Life (+1,5 Prozent) und Zurich (+1,0 Prozent).
Ein klares Kursplus verzeichneten Holcim (+1,8 Prozent). Der Konzern hat in Belgien die Bauschutt-Recyclingfirma Mark Desmedt zugekauft, was im Handel gut aufgenommen wurde. Händler berichteten zudem von Umschichtungen aus anderen europäischen Bauzulieferaktien.
Massgeblich zum Tagesplus haben die defensiven Index-Schwergewichte beigetragen. Die stärksten Zugewinne verzeichneten Novartis (+0,6 Prozent). Das Plus bei Roche GS (+0,2 Prozent) fiel dagegen etwas verhaltender aus. Nestlé (+0,3 Prozent) konnten einen Teil der Kursverluste vom Freitag wieder aufholen.
Die Finanzwerte zeigten sich uneinheitlich. Während UBS (+0,3 Prozent) zulegten, zählten Julius Bär mit einem Minus von 1,8 Prozent zu den grössten Verlierern. Partners Group (-0,9 Prozent) gaben vor der für den Donnerstagabend anstehenden Publikation der Zahlen zu den verwalteten Vermögen ebenfalls klar nach. Im Markt war von Ergebnisängsten zu hören.
Auf dem Luxuswerten lasteten derweil konjunkturelle Bedenken und die Sorgen um den Handelskonflikt der EU mit China. Richemont fanden sich mit Abgaben von 1,1 Prozent daher am unteren Ende der Tabelle wieder. Swatch (-0,5 Prozent) hielten sich etwas besser.
Das mit Abstand grösste Minus schlug bei Kühne+Nagel (-3,1 Prozent) zu Buche. Wie auch andere Logistikwerte litten die Valoren unter Spekulationen auf eine baldige Waffenruhe im Nahostkonflikt, hiess es von Händlern.
Im breiten Markt vollziehen die Aktien des angeschlagenen Solaranlagenherstellers Meyer Burger einen Kurssprung von 16 Prozent. Jedoch waren sie in der Vorwoche in Folge einer Aktienzusammenlegung auch um rund 40 Prozent eingebrochen.
Auch die zuletzt stark gebeutelten Swiss Steel (+4,3 Prozent) erholten sich etwas. Der Zentralschweizer Stahlkocher hat einen Käufer für seine defizitäre französische Tochter Ascometal gefunden.
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(AWP)