Dass das Geschäft eher ruhig verlaufe liege auch daran, dass am Nachmittag wichtige US-Preisdaten veröffentlicht würden. Der PCE Index gilt als das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass und ist daher wichtig für die US-Geldpolitik. Ein weiterer Grund dafür sind die französischen Wahlen vom Wochenende. Je nach Wahlausgang dürfte die politische Verunsicherung eher noch zunehmen. Dagegen sei es noch zu früh, von dem TV-Duell des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden mit seinem Herausforderer Donald Trump vom Vorabend einen Einfluss auf die Börsen abzuleiten. Dabei ging laut Beobachtern Trump als Sieger hervor.

Der Leitindex SMI gewinnt bis um 11.10 Uhr 0,16 Prozent auf 12'023,02 Punkte. Damit hat der Leitindex im Wochenvergleich ein hauchdünnes Plus von rund 10 Zählern verzeichnet. Der Kursgewinn seit Jahresangang beläuft sich dagegen auf rund acht Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,02 Prozent vor auf 1948,12 und der breite SPI um 0,08 Prozent auf 15'954,26 Zähler.

An der Spitze der Gewinner stehen die Aktien der Partners Group (+1,4 Prozent). Mit den Anteilen UBS (+1,3 Prozent) folgt ein weiterer Finanzwert. Beide Aktien haben im ersten Halbjahr kursmässig nicht geglänzt: Partners Group hat im ersten Halbjahr rund 5 Prozent verloren und UBS «nur» rund 2 Prozent gewonnen.

Gefragt sind am Berichtstag zudem die Anteile der Technologiefirma Logitech (+1,1 Prozent). VAT (+0,1 Prozent) hinken dagegen klar hinterher.

Gefragt sind zudem Kühne+Nagel (+0,9 Prozent), Lonza (+0,8 Prozent), Novartis (+0,6 Prozent) und die Versicherer Swiss Life und Zurich (je +0,4 Prozent). Lonza ist 2024 mit einem Plus von fast 40 Prozent vor ABB (+0,3 Prozent), die 33 Prozent zugelegt haben, der grösste Gewinner bei den Bluechips.

Auf der anderen Seite hält der kursmässige Aderlass bei Swatch (-2,1 Prozent auf 183,70 Fr.) an. Es hat sich ein weiterer Analyst kritisch zum Uhrenkonzern geäussert. Nach Goldman Sachs und UBS am Vortag hat nun auch HSBC das Kursziel reduziert, nämlich auf 210 von 250 Franken. Das Rating «Hold» wurde bestätigt. Damit hat der Uhrentitel 2024 rund ein Fünftel verloren. Die Aktien von Rivale Richemont verlieren 0,9 Prozent. Seit Jahresanfang liegt der Kurs aber mit gut einem Fünftel im Plus.

Bei den Aktien von Givaudan (-1,7 Prozent) und Sandoz (-1,0 Prozent) führen Händler Gewinnmitnahmen als Begründung an.

Klar im Minus stehen Straumann (-1,8 Prozent). Grund ist die UBS, die im Vorfeld der Zahlen zum zweiten Quartal das Preisziel auf 120 von 148 Franken gesenkt hat. Die Einstufung lautet weiterhin «Neutral». Der Konsum in den USA werde wieder stärker über die Kreditkarten finanziert und dies könne die Nachfrage nach Straumann-Dienstleistungen schmälern, meint ein Händler.

Auf den hinteren Reihen sind Implenia (+0,8 Prozent) gefragt. Der Baukonzern hat einen weiteren Grossauftrag erhalten. Eine positive Gewinnwarnung beschert der Luzerner Kantonalbank ein Plus von 0,6 Prozent.

Dagegen büssen StarragTornos nach einer Gewinnwarnung 6,5 Prozent ein. Weiter im Aufwind sind zudem Meyer Burger (+3,7 Prozent). Die Verlagerung der Produktion in die USA und die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 750 alte für eine neue Aktie ziehe Käufer an, sagt ein Händler.

pre/ra

(AWP)