Weiterhin wirft natürlich auch der Nahost-Konflikt seine unterschiedlichen Schatten auf das Börsengeschehen. Überstrahlt wird das Grundsentiment aber von den US-Wahlen, welche am kommenden Dienstag über die Bühne gehen werden. Ein Händler verwies mit Blick auf die derzeit steigenden Kurse, dass laut der Börsenregel zum «Halloween-Effekt» in der letzten Börsenwoche des Oktobers die Kurse regelmässig zu steigen begännen. Aber auch die die US-Wahlen hätten statistisch gesehen - unabhängig vom Wahlausgang - jeweils unmittelbar höhere Kurse zur Folge.

Der Leitindex SMI steht um 10.50 Uhr 0,17 Prozent tiefer bei 12'216,62 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückt hingegen um 0,02 Prozent auf 1997,12 Punkte einen Tick vor, während wiederum der breite SPI 0,21 Prozent auf 16'249,92 Punkte nachgibt. Im SLI kommen auf 18 Gewinner zwölf Verlierer.

Novartis (-2,6 Prozent) ziehen den gesamten Markt ins Minus, haben dabei aber noch grössere Verluste vom Morgen etwas abgebaut. Grund für den Rückgang sind laut Händlern Gewinnmitnahmen, denn im Quartalsbericht seien eigentlich keine negativen Faktoren zu sehen. Der Pharmakonzern habe geliefert und auch zum dritten Mal seit Januar die Finanzziele angehoben. Doch dies sei auch erwartet worden, heisst es einschränkend.

Schwach präsentieren sich jeweils nach Zahlen auch SIG (-1,9 Prozent) und vor allem die arg unter Druck stehenden Straumann (-6,3 Prozent). Bei SIG kommen die gezeigten Verbesserungen zwar ebenfalls gut an, aber auch hier kommt es zu Gewinnmitnahmen. Zu Straumann heisst es, der Umsatz habe zwar die Erwartungen erfüllt, allerdings auch nicht mehr. Analysten stören sich insbesondere an der nach wie vor schwächelnden Entwicklung in Nordamerika.

ABB reagieren mit moderaten Kursverlusten auf eine Herunterstufung aus dem Hause Goldman Sachs auf «Neutral» von «Buy». ABB habe das Verbesserungspotenzial weitestgehend ausgeschöpft, heisst es zur Begründung. Etwas positiver äussert sich JPMorgan im Nachgang einer Investorenveranstaltung in New York. Dort sei der Tenor positiv gewesen, sowohl hinsichtlich Marktaussichten als auch des Optimierungspotenzials.

UBS (+1,6 Prozent) gehören hingegen zu den grössten Gewinnern bei den Blue Chips. Im Handel wird dabei auf die am (morgigen) Mittwoch anstehenden Q3-Zahlen der Grossbank verwiesen. Ob die grösste Schweizer Bank mit ihren Quartalszahlen positiv überraschen kann, muss sich dann allerdings zeigen. Noch besser schlagen sich bei den Top-Werten einzig Logitech (+2,0 Prozent).

Im breiten Markt stehen nach Zahlen auch Clariant (-4,3 Prozent) unter Druck, wobei sich die Titel vom Tiefstand im frühen Handel etwa lösen können. Das Unternehmen hatte am Morgen die Ambitionen für das laufende Jahr etwas zurückgeschraubt.

Tiefer gehandelt werden auch Zehnder (-0,8 Prozent). Das Unternehmen hat am Morgen verstärkte Sparmassnahmen und damit verbunden die Schliessung der Produktion von Flachrohrheizkörpern in Gränichen angekündigt. Dabei werden auch Stellen abgebaut.

Baloise (-2,2 Prozent) werden nach der Ankündigung des Verkaufs des Digitalversicherers Friday zurückgebunden. In Kommentaren wird vor allem der überraschen hohe Abcshreiber kritisiert.

Idorsia (+2,4 Prozent) legen nach Zahlen hingegen zu, allerdings kann der Titel die Höchstwerte aus der Startphase nicht verteidigen. Seit Ende Juli hat sich der Kurs mehr als halbiert, so wirken die aktuellen Avancen lediglich wie ein Tropfen auf dem heissen Stein.

cf/uh

(AWP)