Händler weisen zudem darauf hin, dass während sechs Tagen die Kurse gestiegen seien und nun auf dem höchsten Stand seit über 2 Jahren notierten. Daher würden die Marktteilnehmererst einmal durchschnaufen. Zudem habe die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag dem Markt keine neuen Impulse geben können. Zwar hat die EZB die geldpolitische Wende eingeläutet und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkten gesenkt. Aber dies wurde fest erwartet. Und die Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe ebenfalls keine neuen Erkenntnisse geliefert. Händler vermissten vor allem Hinweise auf den weiteren Zinspfad.

Der Leitindex SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,10 Prozent leichter mit 12'227,78 Punkten. Auch der breit gefasste SPI steht mit 16'238,89 Zählern (-0,07 Prozent) nur wenig unter dem Vortag. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, ermässigt sich derweil um 0,13 Prozent auf 1983,38 Punkte. 21 SLI-Werte geben nach, sieben rücken vor und zwei sind unverändert.

Gefragt sind Roche (GS +0,9 Prozent). Sie seien «wiederentdeckt worden», meint ein Händler. Der Kurs sei bis Anfang Mai bis fast auf das Tief aus dem Jahr 2018 gefallen, habe kurz vorher aber gedreht und befinde sich nun im Aufwind. «Sollte dieser Trend anhalten und sich ein ähnliches Chartbild herauskristallisieren wie schon in der Vergangenheit, dürfte das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein», sagt ein Händler. Dagegen legten die beiden anderen Schwergewichte Nestlé (-0,1 Prozent) und Novartis (-0,2 Prozent) nach ihrem Anstieg nun eine Pause ein.

Die Aktien von SIG (+1,0 Prozent) setzen die Erholung fort, die am Vortag nach Abschluss einer wochenlangen Talfahrt eingesetzt hatte.

Gefragt sind Richemont (+0,7 Prozent auf 150,25 Fr.). Das Rekordhoch von 154 Franken dürfte wohl bald erreicht werden, meint ein Händler. Dagegen fallen Swatch (-1,2 Prozent auf 187,25 Fr.) auf ein Jahrestief. Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für die «Uhren» auf 200 (220) Franken gesenkt. Das Rating lautet «Hold».

Ebenfalls klar im Minus stehen ABB (-1,3 Prozent auf 49,95 Fr.). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs kürzlich erstmals über 50 Franken gestiegen war. Zu den Verlierern zählen noch Swiss Life, Geberit, Givaudan Partners Group und UBS mit Einbussen von 0,6 bis ein Prozent.

Weiter im Gespräch sind Julius Bär (-0,1 Prozent) und EFG International (-1,7 Prozent). Laut Gerüchten soll der Vermögensverwalter den kleineren Konkurrenten EFG kaufen wollen. Dies hatte am Vortag die «Bären» belastet und den EFG-Titeln dagegen Auftrieb verliehen.

Während sich die Kursänderungen im SLI bis auf ganz wenige Ausnahmen auf weniger als ein Prozent belaufen, stechen auf den hinteren Rängen Temenos (+2,1 Prozent) positiv hervor. Der Bankensoftwarehersteller hat ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Bis Ende 2024 sollen auf einer zweiten Handelslinie Aktien im Wert von bis zu 200 Millionen Franken zurückgekauft werden. Damit erfüllt das Unternehmen die Forderung eines aktivistischen Aktionärs.

Gesucht sind auch Investis (+3,4 Prozent). Die Immobilienfirma verkauft ihr Service Geschäft. Bei den Aktien von Burckhardt (-3,7 Prozent) kommt es nach dem jüngsten Kursanstieg zu Gewinnmitnahmen. Auch hat Baader Helvea das Rating auf «Reduce» gesenkt.

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(AWP)